Mein Schritt in die weite Welt

SCHĂ–Ngeist

von SCHĂ–Ngeist

Story

Mein Schritt in die weite Welt…

Mein Schritt in die weite Welt, der begann als ich mit 27 Jahren beschloss meinen Job in Salzburg nach 4 Jahren aufzugeben, mein zu Hause für ein Jahr hinter mir zu lassen und in die Welt der „Au pairs“ einzutauchen. Klassisch macht man diesen Schritt ja nach der Matura, aber als „Tiefwurzler“ der ich nun mal bin, war ich zu dem Zeitpunkt wohl noch nicht in der Lage mein Zuhause zu verlassen…. Als Wunsch Destination hatte ich PARIS ausgewählt, die Stadt der Liebe, aber auch die Stadt, die noch Interesse an „Oldies“ wie mir hatte, den Au-pair Mädchen haben ihr Ablaufdatum! In Amerika bereits mit 25, in Paris mit 28 Jahren und in der Schweiz kannst du dich bis 30 „jung fühlen“.

Meine „klassische Pariser Familie“ hatte 3 Kinder, die Eltern arbeiteten bei der Marine und manchmal hatte man den Eindruck, dass die Arbeit über der Liebe zu ihren Kindern stand.

Nach einer Woche traute ich Landei mich zum ersten Mal in die Metro, und auch wenn ich schon 27 war, fühlte ich mich wie ein „richtiges Aupair Mädchen“ von 19 Jahren…

Drei Wochen später betrat ich erstmals die Sprachschule. Wir waren ein kleiner, wirklich bunter Haufen wie sich später heraus stellte. Mit mir waren wir gerade mal 5 Leute, dazu gehörten eine spanische Stewardess, eine werdende Mama aus Finnland die der Liebe wegen nach Paris gekommen war, ein polnischer Mönch der hier in einem Kloster lebte, eine deutsches Au-pair mit gerade mal 19 Jahren JA und ich, die Österreicherin auf Sinnsuche…

Es war wirklich erfrischend ab sofort jeden Vormittag wieder in die Schule zu gehen. Es war aber gar nicht der Unterricht und die Sprache die die Vormittage so spannend und abwechslungsreich machten, sondern die Menschen. Wir waren 5 Personen, von verschiedenster Herkunft, mit unterschiedlichen Zielen im Leben und natĂĽrlich auch Anforderungen an den Sprachunterricht. Wir waren alle neugierig auf einander, wir haben viel gelacht, dabei viel gelernt und daraus sind Freundschaften entstanden die zum Teil bis heute bestehen.

Zugegeben war es für mich angenehm wenn ich mich mit der deutschen Studentin in meiner Muttersprache unterhalten konnte, und es waren abends dann oft nur wir Beide die Zeit hatten um ein Gläschen zu trinken, aber in dieser Zeit bekam ich auch Einblicke in das ruhelose Leben einer damals 40 jährigen Stewardess, und durfte hinter die Kulissen eines Klosters blicken, das, wie sich später heraus stellte der religiösen Bewegung „Fiat Lux“ angehörte…. Es war einfach spannend das Leben so passieren zu lassen, und ich musste feststellen, dass mir das in einer fremden Stadt viel leichter fiel, als zu Hause…

….aber dieses „ sich Treiben und Dinge passieren lassen“ konnte ich nach Hause mitnehmen, neugierig zu sein auf das was kommt, darauf zu vertrauen das alles seinen Sinn hat, ja dadurch habe ich an Zufriedenheit gewonnen in meinem Leben, eine neue Qualität entdeckt, aber auch zu schätzen gelernt was ich bisher alles bekommen habe….

© SCHÖNgeist 2019-05-05

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