von Astrid S.
Schamanen findet man auf allen Erdteilen der Welt – meinen fand ich Richtung Berg im schönen 18. Bezirk. Ich war sehr gespannt auf meine erste Reise und hatte ein paar persönlich wichtige Lebensfragen im Gepäck, auf die ich mir in irgendeiner Form Antwort erhoffte.
Ich wurde also in einen tiefen, meditativen Zustand versetzt – durch Trommeln, Laute und bewusste Anweisungen. Und man sitzt da und wartet bis von selbst etwas im Inneren auftaucht – Bilder, Menschen, Gefühle… . Das ist sehr spannend, denn es passiert wirklich. Zuerst mag es vielleicht keinen Sinn ergeben, und doch versteht man was am Ende.
Und so ging es auch mir – Meine erste Sitzung führte mich durch einen sonnigen Herbstwald zu einem Haus – ich wusste gar nicht warum das da auftaucht, ich hatte eigentlich eine andere Frage gestellt und konnte damit nichts anfangen. Mein Schamane aber wusste gleich was los ist: „Ja, ja, das ist dein Seelenhaus, geh hinein!“
Da steht es alleine auf einem grünen Hügel mit wunderbarer Aussicht auf die Stadt. Das Haus ist weiß und hat 2 kleinere Türme, in der Mitte ist eine braune Doppel-Türe. Ich gehe hinein und es gibt eine Wendeltreppe rechts und eine links. Ich stehe in der Eingangshalle, vor mir ein offenes Tor, das in einen Garten führt. Hinten bei der Hecke stehen einige Menschen. Sie wirken aber weiter weg und nicht antastbar. Ich gehe die rechte Wendeltreppe hinauf (mein Leittier ist eine braun-schwarze Eule) und betrete einen Dachboden, der recht verstaubt und dunkel ist. Ich kämpfe mich durch den Raum, bis ich strahlend helles Licht vom kleinen Balkon dahinter hineinströmen sehe. Ich gehe hinaus und das helle Licht geht direkt in meinen Körper und ich breite die Arme aus und sauge alles auf bis ich mich richtig stark und gut fühle. Dann gehe ich zurück und putze noch den schmutzigen Dachboden und fege die Spinnweben weg, bis es ein netter, heller Holz-Dachboden ist. Ich gehe hinunter in die Eingangshalle und wage mich in den Garten vor. Da stehen immer noch die seltsamen Menschen – viele winken mir zu, verbeugen sich oder lächeln mich an, und verschwinden dann in einer Art hohem Grasfeld bis ich sie nicht mehr sehen kann. Ich habe niemanden wirklich erkannt, aber ich weiß, das waren liebe Grüße aus der Welt der Ahnen.
Dann bedanke ich mich und verlasse das Haus.
Ich habe verstanden, dass ich in der jetzigen Situation zuallererst im Inneren „aufräumen“ soll (um richtig sehen zu können), und das Licht immer da ist – klar und hell und kraftvoll. Ich habe alles loslassen können und gleichzeitig wusste ich dass alles da ist und noch viel mehr. Finde die Lösung nicht im Außen, sondern in dir selbst, und du wirst den richtigen Weg einschlagen, weil du es spürst.
So habe ich mir das auch vorgenommen, aber im Alltag spürt man es halt öfters trotzdem nicht ; ). Das Gute aber ist, man kann immer wieder zurückkehren in sein „Seelenhaus“, auftanken und Neues erfahren. Wie sieht es z.B. auf dem linken Dachboden aus?
Was wartet in Deinem Haus auf Dich?
© Astrid S. 2020-08-16