Mein täglicher Überlebenskampf!

Jeder will für mich da sein und was mach ich? Ich reagiere mit Wut, Frustration und Ablehnung. Sobald ich unter einer Menschenmenge bin, bin ich überfordert und erschöpft. Mir wird sofort alles zu viel und ich weiß mir nicht mehr zu helfen.

Jeder Tag ist gerade für mich ein reiner Überlebenskampf. Ich kämpfe gegen alles an. Ich merke, wie meine Seele immer mehr den Kontakt zu meinem Körper verliert und das macht mich wütend, traurig und jagt mir schreckliche Angst ein. Jeden Tag aufs Neue hoffe ich, dass meine Suizidgedanken verschwinden und meine Lebenslust zurückkehrt.

Aber ich fühle mich verloren. Verloren im System, verloren in der Welt und verloren in mir Selbst. Dieses Gefühl zermürbt mich. Ich ersticke innerlich vor lauter Müll und es hat zufolge, dass ich mich zum Essen zwingen muss. Das ist gerade zusätzlich zu meinem psychischen Zustand sehr fordernd und Kraft raubend für mich.

Jeder fragt mich, was mit mir los ist? Wie es mir geht? Ob sie mir helfen können? Wie soll es mir schon gehen? Ich werde innerlich aufgefressen von meinen eigenen Problemen, kann mich selbst und meine Gefühle nicht steuern und mach meiner Umwelt das Leben schwer. Ich habe schreckliche Angst, durch mein Verhalten meinen Freund und meine Freunde zu verlieren. Ein falsches Wort von meinem Freund und ich bin eingeschnappt und ich tobe innerlich vor Verzweiflung und Wut.

Mir kommt vor, dass mir nichts gerade hilft. Am liebsten würde ich mich in mein Bett verkriechen und, bis zum Tag der Einweisung in die psychiatrische Reha, dort bleiben.

(Tagebuchausschnitt 16.02.2019)