Meta

Warum fragen immer alle, was ich da mache? Schreiben, natürlich. Wonach sieht es denn aus?

„Was denn?“

„Kleine Sachen eben.“

Wenn es auf der Arbeit mal ruhig ist, dann schreibe ich auf einem Fitzel Papier was mir eben so in den Sinn kommt. Manchmal ist auch vorher schon klar, dass absolut tote Hose herrschen wird. Dann habe ich mein Notizbuch dabei, dicker als meine anderen, da die kleinen Schnipsel ja auch irgendwo verbleiben müssen, wenn ich keinen Platz mehr habe. Meine anderen Kollegen malen kleine Figuren, kritzeln auf ihren Unterlagen herum, die sie dann am Ende des Tages wegschmeißen.

Bis meine Projekte fertig sind, wird niemand sonst sie zu lesen kriege. Nur ihr hier habt jetzt der Vergnügen einen kleinen Einblick zu erhaschen.

Normalerweise schreibe ich auf Englisch, aber das hier erledige ich auf Deutsch. Es fühlt sich merkwürdig an mal wieder so viel auf Deutsch zu schreiben, etwas Anderes als Reflexionen und Abschlussarbeiten.

Meine Familie bohrt von Zeit zu Zeit mal nach wie es mit meinem Buch so läuft, sie haben vor Jahren aufgehört zu fragen worum es gehen wird. Perfektionismus ist mein schlimmster Feind, das ist klar. Dazu kommen Unsicherheiten, ob meine Worte wirklich etwas taugen oder ob sie für die Tonne sind. Mache ich das richtig so? Ist es zu detailliert? Nicht strukturiert genug?

Das Ende fällt mir immer am schwersten, dabei weiß ich genau womit ich anfange und wo es enden soll. Die ersten Worte fallen mir leicht, ebenso die Mitte. Aber wie bringe ich meine Geschichte zu einem würdigen Ende?

Das sind Fragen, die mir bisher niemand beantworten konnte. Die Planer machen es sowieso anders als jene wie ich, die einfach darauf losschreiben. Da ist eine Idee und der folge ich, bis ich nicht mehr weiter weiß. Dann fange ich ein neues Projekt an bis ich wieder einen Geistesblitz habe und ich zurück zum vorherigen Buch gehe.

Wo hört das auf? Wo und wann fängt es richtig an? Ab wann bin ich ein Autor? Wenn man etwas veröffentlicht und verkauft hat oder vorher auch schon?

Immer wieder nehme ich mir vor diesmal ein Projekt zu Ende zu bringen. Vielleicht ist dies hier genau das richtige. Kleine Stories, die mich hoffentlich dazu anregen, endlich etwas mit Substanz aufs Papier zu bringen. Nicht, dass alle anderen Ideen inhaltslos sind. Nur ist es von der Idee zum fertigen Buch ein langer Weg. Der Weg macht mir etwas Angst, obwohl ich weiß, dass er gar nicht so holprig ist wie ich es mir ausmale.