Mimi Maulwurf hat Kopfschmerzen

Anja Authried

von Anja Authried

Story

Hallo, ich bin Mimi Maulwurf und gehe seit Kurzem in die 2. Klasse der Zoo-Volksschule. Das erste Schuljahr hat mir Spaß gemacht und ich habe mich nach den Sommerferien auf die Schule gefreut. Letztes Jahr bin ich ganz brav als Erstklässlerin in der ersten Reihe gesessen und alles war gut. Heuer hat unsere Frau Lehrerin, Nina Nasenbär, aber beschlossen, dass sie uns alle umsetzt, damit wir uns auch mit anderen Schulkollegen und Schulkolleginnen in der Klasse anfreunden.

Das war eigentlich kein Problem für mich. Dachte ich zumindest. Doch seit ein paar Tagen fällt mir auf, dass ich Schwierigkeiten habe, das Geschriebene auf der Tafel zu erkennen. Außerdem habe ich abends nun immer öfters Kopfschmerzen.

Das ist auch schon meinem Bonuspapa, Markus Maulwurf, aufgefallen. Ihr müsst wissen, dass sich meine Eltern getrennt haben und mein Papa, Moritz Maulwurf, nun in Pullenhausen wohnt. Meine Mama, Mona Maulwurf, mein Bonuspapa und ich wohnen jedoch in Neckenhausen. Ich mag ihn genauso wie meinen richtigen Vater. Beide kümmern sich großartig um mich und sind für mich da. Deswegen habe ich auch den Namen „Bonuspapa“ gewählt und nicht Stiefvater. Dieser Ausdruck klingt so negativ für mich.

Naja, aber jetzt zurück zu meinem Problem. Markus macht sich nämlich mittlerweile Sorgen und hat gemeinsam mit meiner Mama beschlossen, dass ich zum Augenarzt muss. Unsere Augenärztin, Dr. Doris Delfin, hat ihre Praxis in Pullenhausen. Sie hat nach einigen Untersuchungen festgestellt, dass ich eine Brille brauche. Oh nein, dachte ich mir. Wie werde ich damit wohl aussehen? Werden mich meine Freunde auch mit Brille mögen oder gar ärgern? Schlagartig bekam ich ein komisches Gefühl im Bauch.

All diese Gedanken schwirrten in meinem Kopf herum. Davon bekam ich schon wieder Kopfschmerzen.

Wir sind dann mit unserer Verordnung gleich zur Optikerin, Berta Brillenschlange, gefahren, um mir eine coole Brille auszusuchen. Ich muss sagen, sie hatte echt mega Modelle und mir haben auf Anhieb ein paar gefallen.

Schlussendlich habe ich mich für ein schwarzes Gestell entschieden, damit es immer zu meinen Outfits passt. Darauf lege ich echt viel Wert. Nach einer Woche war die Brille dann fertig und abholbereit.

Am nächsten Tag habe ich sie gleich in der Schule aufgesetzt und konnte endlich wieder sehen, was unsere Frau Lehrerin, Nina Nasenbär, auf der Tafel aufgeschrieben hatte. Da bekam ich ein richtig schönes Gefühl im Bauch. Das wurde sogar noch verstärkt, nachdem mir meine Freunde und Freundinnen Komplimente für meine Brille gemacht hatten. Ich bin froh, so tolerante Schulkollegen und Schulkolleginnen zu haben.

Das habe ich eindeutig Lerntherapeutin, Anja Ameise, aus Neckenhausen zu verdanken, die regelmäßig „Anti-Mobbing“-Seminare an unserer Schule hält. Sie sagt immer: „Jeder kann stark wie ein Löwe sein.“ Ein tolles Motto, finde ich.

© Anja Authried 2022-11-06

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