von Marlene Wohlmuth
Ich zog meinen Plan durch und fing an neutral zu denken. Die Dinge waren so, wie sie waren und das akzeptierte ich. DarĂŒber hinaus beschĂ€ftigte ich mich immer mehr mit meinem Mindset. Mein Vater redete bereits seit einigen Jahren vom âLeben im Jetztâ. âDu musst im Jetzt sein. Deine Gedanken ausschalten und deine Zukunft neu erschaffenâ sagte er andauernd. In der Vergangenheit hatte ich nie wirklich zugehört. Doch nun interessierte mich das Thema. âWie sollte ich bloĂ aufhören zu denken und dabei etwas erschaffen?â fragte ich nachdenklich. Er schĂŒttelte den Kopf und gab mir eines seiner unzĂ€hligen BĂŒcher in die Hand.
Nach einigen Wochen wurde ich mit Eckhart Tolle vertraut und lernte von Schmerzkörpern, wie diese entstanden und welche Rolle Gedankenkontrolle dabei spielte. Als ich nach Graz kam, dachte ich, dass ich um alles kĂ€mpfen musste. Meine damalige Einstellung war: âHarte Arbeit fĂŒhrt zu Erfolg.â Ich arbeitete wirklich hart und vergaĂ dabei oft auf mich selbst zu achten. Nun wusste ich, dass meine BedĂŒrfnisse genauso wichtig waren und es einfach unmöglich ist, immer die extra Meile zu gehen.
Eines Abends stieĂ ich wieder auf das Thema Meditation. Ich lag gerade im Bett und las in meinem Buch ĂŒber Selbstbestimmung, GlĂŒck und Soulpower. Bis dato konnte ich mich nicht ĂŒberwinden meine erste Meditation durchzufĂŒhren. Die Vorstellung in einem Schneidersitz am Boden zu sitzen und 5-10 Minuten an nichts zu denken, kam mir etwas seltsam vor.
Bei dieser Meditation war es etwas anders. Hier gab es eine Youtube-Anleitung, welche mich begleitete. Somit musste ich nur meine Augen schlieĂen und den Anweisungen folgen. âDas Video sieht zumindest nicht so schlecht ausâ dachte ich mir und sah zu wie eine strahlende Sonne im dunklen Meer unterging.
Ich schloss die Augen und lauschte der Stimme. Zum ersten Mal nach langer Zeit konnte ich so richtig abschalten. Es war wirklich beruhigend einfach nichts zu machen. Mit der Zeit fing ich sogar an, mir den Sonnenuntergang bildlich vorzustellen. WĂ€hrend ich das tat, passierte etwas Erstaunliches: In mir kamen GlĂŒcksgefĂŒhle hoch. Ich fĂŒhlte genauso, als wĂ€re ich vor Ort gewesen und hĂ€tte dem traumhaften Sonnenuntergang live zugesehen.
FĂŒr mich war dieser Moment ein prĂ€gendes Ereignis. Mit der gefĂŒhrten Meditation lernte ich eine neue Methode kennen, bei der ich positive Energie tanken und GlĂŒcksmomente erfahren konnte. Alles was ich dazu benötigte, waren etwas Zeit, mein Smartphone und Kopfhörer. Nun fĂŒhlte ich mich dem Ziel meiner Reise schon ein groĂes StĂŒck nĂ€her.
© Marlene Wohlmuth 2022-09-02