von REXOS
Es war ein kühler Sommertag, der Morgen war frisch, und alle Welt machte sich auf den Weg zur Arbeit. Nur ich nicht. Ich hatte frei und wusste: Das würde ein großartiger Tag werden. Ich startete ihn mit einem köstlichen Frühstück: Pfannkuchen, Banane, Eier, Erdbeeren und ein leckerer, frisch gepresster Orangensaft. Diesen wunderbaren Duft habe ich noch immer in der Nase.
Als ich gesättigt und zufrieden war, beschloss ich, eine Runde zu zocken. Draußen wurde es bereits hell, also schloss ich die Jalousien und vertiefte mich in mein Lieblingsspiel. Es sollte nur eine kurze Runde werden – eigentlich hatte ich mich immer gut im Griff. Doch heute erreichte ich ein Level, das ich unbedingt schaffen wollte, aber es wollte mir einfach nicht gelingen. Ich setzte mir ein Limit und wusste, dass ich an diesem schönen Tag noch etwas Tolles erleben wollte. Aber dieses verdammte Level gab einfach nicht nach.
Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn, und ich kämpfte gegen meine Vernunft an, doch ich spielte weiter. Ich fühlte mich nicht gut, wollte das Spiel längst beenden, aber ich konnte es nicht. Das Level schien so nah, und doch blieb der Sieg aus. Der Gegner war zu stark für mich. Mein Nacken verspannte sich bereits, doch ich wollte nicht aufgeben, bevor ich es geschafft hatte.
Durch die Jalousien sah ich, wie sich das Licht draußen langsam dämmte. Ich redete mir ein, bei Regen könne ich ja gleich weiterspielen. Dass es bereits Abend wurde, realisierte ich jedoch nicht. Ich zockte weiter, trank ein Red Bull nach dem anderen und hoffte auf einen Energie-Kick, um diesen verfluchten Gegner endlich zu besiegen. Doch je länger ich es versuchte, desto schlechtere Resultate erzielte ich. Mein T-Shirt war bereits mit Schweißflecken übersät, und ich hatte wirklich keine Lust mehr, trotzdem ließ mich mein Stolz nicht aufstehen. Es musste doch möglich sein!
Als ich draußen wieder Helligkeit wahrnahm, setzte ich mir ein letztes Limit. Ich hatte die Nase voll und wollte es unbedingt schaffen. Nach wenigen Stunden kam schließlich meine Frau vom Nachtdienst nach Hause und fand mich verwahrlost und in einem bitteren Zustand auf dem Sofa. Verängstigt fragte sie mich, ob ich heute nicht zur Arbeit wollte.
© REXOS 2025-07-18