Mit dem Quad über die Insel

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von Aroundtheworld

Story

Als mein Mitbewohner vorschlug, an einer Quadtour über die Insel Gran Canaria teilzunehmen, dachte ich: warum eigentlich nicht. Als ich dann direkt in der Stadt selber fahren sollte, bereute ich die leichtfertige Antwort. Durch Kreisverkehre und enge Kurve ging es in die Berge. Hier mussten wir zu unseren Helmen ein Schutztuch vor das Gesicht nehmen und eine Schutzbrille tragen. Jeder von uns musste zunächst einen Parcours inklusive Slalom bewältigen, um zu zeigen, dass er mit einem Quad umgehen kann.

Der Guide fegte einmal durch den Parcours und kippte in einer Kurve beinahe um. Ich bereute meine Entscheidung immer mehr. Langsam fuhr ich durch den Parcours und konzentrierte mich ganz darauf, nicht umzukippen und die großen Gesteinsbrocken so weit wie möglich zu umfahren. Nachdem ich diese Strecke absolviert hatte, dachte ich, es sei das schlimmste Stück der Strecke gewesen. Immerhin wollte uns der Guide sicher nur Angst machen, doch dann mahnte er zur Vorsicht. Das erste Stück in die Berge war eine Straße, die nicht einmal 2 Meter breit ist. Begrenzt wird die Straße auf der einen Seite von Felsen, auf der anderen geht es 15 Meter tief ins Meer. Ich schluckte.

Ich durfte direkt hinter unserem Guide fahren, was mir zumindest die Sicherheit gab, dass ich ihn und die Gruppe nicht verlieren werde. Durch offenes Gelände hindurch ging es auf die Straße. Die Kurven waren sehr eng, aber wir alle kamen heil an unserem ersten Aussichtspunkt an. Ein Blick aus den Bergen über das Meer. Endlich gab es etwas Wasser zum Trinken und wir konnten unsere Arme ausschütteln. Das Geröll machte das Fahren sehr anstrengend.

Nachdem wir einige Fotos gemacht hatten, ging es weiter in die Berge. Das Fahren war anstrengend, aber es wurde immer einfacher mit dem Quad zurechtzukommen. An unserem zweiten Aussichtspunkt angekommen, konnten wir noch weiter über das Meer blicken. Die Sonne stand günstig und der Ausblick schien wie gemalt.

Wir hatten Zeit etwas zu essen. Immerhin waren wir schon seit Stunden unterwegs. Der Guide machte Pärchen Fotos. Er sprach mit meinem Mitbewohner, der jedoch trotz seiner Arbeit auf der Insel kein Spanisch sprach und nichts verstand. Es dauerte daher etwas, bis das Missverständnis aufgeklärt wurde und wir herzlich darüber lachen konnten. Immerhin wollte mein Mitbewohner für seine Freundin in Deutschland gerne ein Foto von sich allein.

Das letzte Stück durch die Berge führte uns durch eine Stelle, in der die Straße absichtlich eine Senke erhalten hat, damit das Wasser dort gesammelt wird. So steht nicht die ganze Straße unter Wasser, sondern nur die Senke. Die Straße soll so trocken wir möglich sein, damit kein Fahrer den Berg hinabrutscht. Mit Vollgas fegte ich durch die Pfütze, so dass das Wasser nur so spritzte.

Nach einem letzten Stopp am Strand ging es zurück zum Ausgangspunkt. Mit 70 km/h rasten wir die letzte Etappe. Ich hatte endlich Spaß am Fahren gefunden.

© Aroundtheworld 2021-03-13

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