Mit Volldampf in das schwarze Loch

Ich machte diese eine Sache bereits in jungen Jahren. Ich kann mich nicht mehr zurückerinnern, wann ich damit begonnen habe. Wenn ich mich heute daran denke, dann wird mir eines aber ganz klar bewusst. Es herrschte ein immer ständiger Partnerwechsel. Na klar schlichen sich gewisse Tage rein, wo man es öfters mit derselben Person machte, oder wenn es die Situation nicht anders zuließ, auch mal alleine. Prinzipiell gab es aber zwei Grundsätze, die für das höchste Vergnügen standen. Zum einen die verschiedenen Positionen und eben zum anderen es mit so vielen verschiedenen Leuten zu erleben, wie nur möglich.

Ein großer Pluspunkt war selbstverständlich, dass man nie wirklich auf eine Jahreszeit oder das Wetter angewiesen war. So verbrachte ich eigentlich einige Jahre im Glauben, schon sehr viel gesehen und erlebt zu haben. Doch eines schönen Tages, wurden plötzlich Gerüchte durch die Gegend geschleudert, welche ich Anfangs gar nicht wahrhaben wollte. Die Beschreibungen, von dem, was da möglicherweise bald zu erleben war, war schlichtweg absurd.

Im selben Gedankengang, wo mir mein Hirn einredete, dass es an Absurdität kaum noch zu überbieten war, bahnten sich aber andere Gefühle ihren Weg an die Oberfläche. Neugierde machte den größten Teil davon aus. Es wurde einem ein bis dorthin noch nie dagewesenes Erlebnis versprochen. Ein ungewöhnlich langer Spaß mit Extras, die es in dieser Form noch nie gegeben hat. Noch während ich versuchte sämtliche diese Informationen zu verarbeiten, wusste ich insgeheim bereits, dass ich es um jeden Preis selbst erleben musste. Ich wollte sehen, ob die ganzen Versprechen auch wirklich gehalten werden. Die Partner- und Stellungswahl spielten bei diesen Überlegungen nur eine untergeordnete Rolle.

Viel wichtiger war, so schnell wie möglich dieses neue Erlebnis hautnah mitzuerleben. Besonders auf die Extras war ich gespannt. Es dauerte nicht sehr lange, bis ich meinen Gedanken auch Taten folgen ließ. Bereits der erste Anblick entfachte in mir eine leichte Ehrfurcht. Trotzdem änderte dies nichts an dem Fakt, dass ich es nach wie vor wollte. So geschah es dann auch.

Ich musste es alleine und auf dem Rücken machen. Vorschrift war nun mal Vorschrift. Als ich endlich an der Reihe war, schmiss ich mich mit Volldampf in das schwarze Loch, welches sich vor mir mit einer verschlingenden Leere erstreckte.

Alle Versprechen wurden in der darauf folgenden Momenten erfüllt. Die 101 Meter der Black Hole Rutsche in der Therme Loipersdorf waren die bis dorthin besten und intensivsten die ich je auf einer Rutsche verbracht habe.