Mobbing

Alles begann an einem Freitagvormittag. Es war ein regnerischer, nebeliger und düsterer Tag als ich, ganz durchnässt, aus dem Bus ausstieg und vor meiner Schule stand. Ich wusste, dass dieser Tag einer der Seltsamen werden würde. Mit flotten Schritten überquerte ich die Straße und öffnete die Tür, um in meine Schule einzutreten. Der Boden im Gang war sehr dreckig und rutschig. Man musste aufpassen, dass man nicht ausrutschte. Plötzlich schrie jemand: „LARA!“ Ich drehte mich um und erblickte Sophie, eine Freundin, vor mir. Wir beide schlenderten dann in unsere Klasse. Als die den Klassenraum betrat, trat in mir ein böses Gefühl auf. Schnell stellte ich meinen Sessel von dem Tisch und setzte mich. Es waren noch nicht viele Schüler und Schülerinnen da. Hinter mir saß ein netter Bub, der heute seit ganzen zwei Wochen wieder in der Schule war, da er eine Lungenentzündung hatte. Ich drehte meinen Sessel und redete einige Minuten mit ihm. Der Bub heißt Ivan. Wir sprachen über seine Lungenentzündung und was er alles in der Schule verpasst hatte. Mittlerweile war die Klasse schon voller geworden. Fast alle Schüler und Schülerinnen waren in dem Raum. Da fiel mir etwas Schreckliches ein! Wir hatten in den ersten beiden Stunden Sport. Na super! Im Regen turnen! So wie ich es befürchtete habe, kamen wir nach den zwei Stunden wieder ganz durchnässt in unserer Klasse an. Mir fiel es sofort auf, als ich hineinkam. Die Buben waren schon früher in den Klassenraum zurückgekehrt. Fast alle standen bei der Tafel und stellten wieder einmal irgendeinen Blödsinn an. Alle, außer Ivan. In der großen Pause stand der Bub, der hinter mir saß, auf und schlenderte in die Richtung Tafel. Er stellte sich zu den andern Buben dazu. Einige Sekunden passierte nichts und jeder redete normal weiter. Doch im nächsten Augenblick sagten einige Buben gar nicht nette Dinge zu Ivan und plötzlich schlug Jonas Ivan in das Gesicht. Dieser versuchte sich natürlich zu wehren. Doch Jonas packte den Buben am Nacken und schubste ihn weg. Ivan flog allerdings mit dem Kinn auf eine Tischkante. Ich rannte so schnell ich konnte zu ihm. Als ich sah, wie stark er blutete, schrie ich Jonas an er solle sofort eine Lehrerin oder einen Lehrer holen. Dieser war ganz geschockt von seiner Tat, lief aber einige Sekunden später los. Gott sei Dank hatte Ivan nichts Schlimmeres als eine leichte Gehirnerschütterung und eine Platzwunde am Kinn. Unser Klassenvorstand informierte nach diesem Ereignis Jonas Eltern und führte dann auch ein Gespräch mit ihnen. Der Bub selbst musste Sozialstunden bei unserem Schulwart ableisten und einen Aufsatz über Mobbing und Ähnliches schreiben. Mittlerweile verstehen sich wieder alle mit Ivan und die Sache ist vergessen.

Diese Geschichte basiert auf einem wahren Ereignis.