von Cristina Fister
Mona ist ein MĂ€dchen mit vielen Gedanken und vielen TrĂ€nen. Ihr bester Freund ist der Hai Henri, ihr liebstes Kuscheltier. Mona hat Henri als kleines Baby bekommen, schon seit sie denken kann, ist er immer an ihrer Seite gewesen. Henri verurteilt Mona nicht, wenn ihr mal alles zu viel wird und TrĂ€nen ihre Wangen hinunterkullern.Â
Mama wirft Mona öfter besorgte Blicke zu, wenn sie sich mit Henri unterhÀlt.
âHör auf mit dem Ding zu reden, als wĂ€re es lebendigâ, hat sie gesagt, âman wird noch denken, du bist komplett verrĂŒckt geworden.â
Mona kann Henri verstehen. Sie will aber gar nicht erst versuchen, das Mama zu erklÀren, denn Mona will auf keinen Fall, dass ihr Henri weggenommen wird. Er ist alles, was sie hat.
Mona verlĂ€sst nie das Haus ohne ihren Hai. Die anderen Kinder in der Schule machen sich oft darĂŒber lustig, dass Mona immer noch mit einem Stofftier herumlĂ€uft. Sie muss deswegen manchmal weinen, dann geht sie auf das MĂ€dchenklo, umarmt Henri ganz fest.
Er tröstet sie.
âNimm es nicht so schwer, meine Mona, und hör nicht so genau zu. Du trĂ€gst Schmerzen in deinem Herzen, die anderen kennen nicht das wahre Du. Du weiĂt, die anderen reden viele wirre Worte. Aber hier ist es still, nicht mehr so schrill, komm lass uns gehen, an den schönsten aller Orte.â
Dann wischt sich Mona die TrÀnen von den Wangen und klettert aus dem Fenster.
© Cristina Fister 2024-08-31