Vor ein paar Jahren hatte ich eine Sendung im deutschen Fernsehen gesehen, ich glaube das Nachtcafe oder so. Jedenfalls ging es um das Thema FĂŒĂe. Mancher von euch wird sich nun denken, was wird denn das nun fĂŒr eine Geschichte? Wer Lust drauf hat, findet es heraus.
Carsten Stark erzĂ€hlte jedenfalls seine persönliche Geschichte und wie er eben dazu kam sich mehr mit dem Wunderwerk FuĂ auseinander zu setzen. Mich zog das Gesagte und das kurze Video total in den Bann. Was ist denn bitte ein Ballengang? Und wie sollte das mit Schuhen funktionieren? Also recherchierte ich selbst weiter. Ich beschloĂ Gutes fĂŒr meine FĂŒĂe zu tun, schlieĂlich tragen sie einem ein ganzes Leben durch die Welt. Gute zwei Jahre habe ich mich mit meinen FĂŒĂen auseinander gesetzt. Habe versucht barfuĂ mit den Hunden spazieren zu gehen, dabei jedoch klĂ€glich versagt. Keine 10 Meter bin ich weit gekommen, da die Hunde ein ganz anderes Thempo vorgaben als ich fĂ€hig war mitzuhalten. Durch Zufall bin ich dann auf sogenannte BarfuĂschuhe gestoĂen. Keine Zehenschuhe. Kostenpunkt um die 110,- Euro. Hinundher ĂŒberlegt, sollte ich sie kaufen und wĂŒrden diese Schuhe meinen FĂŒĂen und dadurch meinem ganzen Körper gut tun? Die Neugier gewann und die Papierschuhe (2mm Kautschuksohle) wurden bestellt. Zum Spazierengehen eigneten sie sich sehr gut. Ich spĂŒrte jeden so kleinen Stein ohne, dass er schmerzte. Also das pure FuĂerlebnis. Auch ĂŒbte ich mich in FuĂgymnastik. Mein Ziel, Zehen einzeln bewegen zu können und auch die Verbindung zum Gehirn neu zu knĂŒpfen.
Fazit: Meine Zehen sind nun viel beweglicher. Meine Kurzsichtigkeit wurde nicht besser, doch wer weiĂ ohne Training hĂ€tte ich vielleicht eine gröĂere SehschwĂ€che. Jedenfalls fĂŒhlte ich mich entspannt, gutes fĂŒr meinen Körper getan zu haben.
Das Gute an der Sache, ich kenne meine FĂŒĂe jetzt. Und vor zwei Monaten bemerkte ich einen kleinen Knoten in der FuĂwölbung. Anfangs dachte ich mir nicht viel dabei, doch als er nicht verschwand ging ich doch zu Ărztin. Diese hatte gleich einen Verdacht und schickte mich zum Röntgenologen. Diagnose: Morbus Ledderhose. Zuvor schon im Internet recherchiert, wurde meine Ă€rgste BefĂŒrchtung bestĂ€tigt.
Es handelt sich hierbei um einen gutartigen Tumor in der Sehnenplatte. Derzeit ist er noch relativ klein und verursacht kaum Beschwerden, doch seine Eigenschaft ist zu wachsen.
Abermals setzte ich mich mit meinen FĂŒĂen auseinander. HierfĂŒr gibt es keine Medikamente, die einzige Möglichkeit wĂ€re eine Operation. Die Chancen auf Genesung eher gering, denn seine Leidenschaft ist zu 85% wiederzukehren. Meine Gedanken ĂŒberschlugen sich, bis ich zu dem Punkt kam, was denn fĂŒr mich das Schlimmste an dieser Situation wĂ€re? Definitiv endlose Schmerzen, die wĂŒrde ich bestimmt nicht in Kauf nehmen. Vielleicht bin ich verrĂŒckt, doch ich konnte das Thema gut fĂŒr mich abschlieĂen, denn sollte eine OP auf Dauer keine Heilung bringen, wĂ€re ich auch bereit meinen FuĂ zu opfern.
© Birgit Hofstötter 2019-10-31