Morgen. Heute. Gestern.

Jana Mandl

von Jana Mandl

Story
Wien

27.4.2018

Was bleibt mir anderes übrig, als zu hoffen, dass das alles in einem größeren Zusammenhang einen Sinn hat? Der Gedanke ist jetzt. Später ist er ein anderer. Niemals wieder wird das Jetzt dasselbe sein.Kein Morgen kann verstanden werden ohne das heute. Kein Gestern kann uns das Morgen erklären. Das Heute, das zwischen Gestern und Morgen liegt ist das trügerischste. Das Heute glaubt verstanden zu haben was ihm das Gestern gesagt hat. Das Heute glaubt prophezeien zu können was das Morgen ihm geben wird. Doch am meisten irrt es im Glauben, es sei ein Tag von vielen, wo es doch der einzige ist. Im Glauben er sei etwas anderes als das Gestern und Morgen. Im Glauben es sei das gleiche wie Gestern und Morgen.

23.1.2022

Fragen, aber warum? Nicht wegen ihren Antworten, denn diese sind im gleichen Maße wahr wie falsch. Fragen, desshalb, weil sie Lügen durchleuchten und angenommene Wahrheiten widerlegen können. Es gäbe keinen Grund weiter zu existieren würden wir alles wissen. Ist mein Nachdenken und Fragen zu dieser Welt Grund genug zu existieren? Es ist der Grund für mich zu leben, aber kann ich davon überleben? Warum müssen wir uns entscheiden zwischen einem Leben in dem wir überleben können, unsere gesellschaftlichen Pflichten erfüllen, jedoch fast kein Raum oder Zeit dabei noch übrig bleibt für die Art von Leben welches wir gerne führen würden. Für unser eigenes, so wie wir es uns aussuchen würden, wie wir es uns wünschen? Ist das wirklich so naiv? Können, dürfen wir uns schamlos das Recht heraus nehmen, hemmungslos alle Erfahrungen zu machen wie wir wollen, der Liebe zum Lebens Willen? Solange wir damit niemanden schaden, außer womöglich uns selbst? Was ist, wenn ich mir damit die Chance auf ein langes Leben damit verspiele? Aber was ist, wenn ich mir andersrum wiederum gesehen, die Chance auf ein Leben in dem ich glücklich bin damit nehme, weil ich nicht mutig genug bin für mich selbst einzustehen und mir das Recht herauskämpfe mein Leben so zu leben wie ich es lieben kann, anstatt es als eine Bürde zu tragen. Ich will nicht alt werden. Aber es könnte passieren, was mach ich dann? Jetzt lebe ich so als könnte es mich morgen schon nicht mehr geben und dennoch wache ich jeden Morgen auf. Wache auf und stehe nackt vor diesem Tag. Warum bin ich noch immer hier? Warum wollte das Leben mich noch behalten als ich es loslassen wollte? Hat es noch etwas vor mit mir was ich jetzt noch nicht verstehen kann?



© Jana Mandl 2024-08-27

Genres
Biografien
Stimmung
Emotional, Mysteriös, Reflektierend