Mut zur Angst und die LĂĽcke im Lebenslauf

die kunst der perspektive

von die kunst der perspektive

Story

#arbeitslosigkeit #selbstwirksamkeit #ziele

Lange Zeit hatte ich viele Ängste. Die Angst vor Spinnen hielt sich noch in Grenzen, denn nicht nur diese, sondern auch fordernden Situationen, neuen beruflichen Möglichkeiten, vielem ging ich aus dem Weg. Mehr unbewusst als bewusst, das verstand ich dann erst später. Ich vermied es, allzu viel zu kommunizieren, wer weiß, was mein Gegenüber denken und sagen würde, wer weiß, welche Aussagen ich einstecken oder kommentieren müsste! Ich könnte etwas falsch machen, nicht genug sein oder zu viel fordern.

Irgendwann wurde sie mehr, diese Angst vor dem Unbekannten. Mich auf etwas einlassen, das fiel mir inzwischen mehr als schwer. Der Gedanke an die Angst, was wĂĽrde sein und werden, wenn ich es wagen wĂĽrde? – Ich wĂĽrde mich ängstlich und unwohl fĂĽhlen, so wie immer!

Ist das wahr und immer so? – Fragt sich ein anderer Gedanke und könnte es auch mal anders sein? Eine neue Arbeit, ein besserer Job oder endlich diese lang ersehnte Beziehung?

Rien ne va plus, nichts geht mehr, ihr Einsatz ist beendet! – So heiĂźt es im Roulette und so fĂĽhlte es sich schlieĂźlich dann auch an! Die Angst machte es mir nicht einfach. Die Angst vor der Angst entstand. Ich konnte sie spĂĽren in meinem Körper. In meinen Kopf brummte sie und ich weiĂź noch als ich dachte: „Diese LĂĽcke in meinem Lebenslauf, macht auch kein gutes Bild von mir!” Der Anspruch war hoch, an mich und an das Leben. Das nehmen, was gerade auf dem Roulettetisch liegt? Annehmen was ist? Annehmen, was das Leben gerade bietet? Mehr gab es nicht!

Ich sollte mehr vertrauen! – War wieder ein neuer Gedanke. Dem Leben, mir selbst, den Menschen und der Zukunft. Langsam, mit der Zeit und vielem Training wurden die blockierenden Gedanken weniger, die GefĂĽhle gelassener, die Ă„ngste und Sorgen seltener.

Die Lücke in meinem Lebenslauf nutzte ich, um meine Persönlichkeit zu finden, in meinen Kompetenzen und in meinen Schwächen. Vieles galt es zu beleuchten! Immer öfter nahm ich das Telefon in die Hand und führte Gespräche, vor denen ich früher Angst hatte. Ich kommunizierte ehrlicher. Was konnte denn nun noch passieren? Ich wagte es und habe mich in Unternehmen neu beworben. Dann sollte ich mich vor einer großen Kommission beweisen. Es war mir zum ersten Mal egal, wie das Urteil ausfiel. Für mich war meine bewusste Entscheidung bedeutsamer: Ich bewies Mut zu meiner Angst. Sich in Mut zu trainieren, kann Türen öffnen. Wer weiß schon, was oder wer sich dahinter befindet, wenn es nie ausprobiert wird und wer weiß, womöglich wäre etwas dabei, das zu versäumen, wäre doch schade! Jeder ist doch selbst seines Glückes Schmied!

Ich habe dadurch andere Möglichkeiten und Wege gefunden, neue Menschen sind auf mich zugekommen. Alte Fähigkeiten habe ich wieder aufgenommen und mit dem neuen Erlernten ergänzt. Das, was gut war, sollte bleiben und das, was weniger gut war, hatte ich verändert.

Der Blick auf meinen Lebenslauf hat mich meiner Identität und meinen Zielen näher gebracht!

© die kunst der perspektive 2021-05-24

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