von Mila Engeln
Ich zeig’ dir meine Narben.
Im Sinne von „Win them with Verletzlichkeit.“
Wie wir es von Eminem bei 8 Miles gelernt haben.
Ich kann nur gesehen und geliebt werden,
wenn ich mich selber sehe und liebe. Aus vollem Herzen.
Eine immer wiederkehrende Floskel. Hinter der aber mehr steckt, was ich langsam verstehe.
Wie will ich mich von irgendjemandem auf der Welt bedingungslos geliebt fühlen,
wenn ich nicht alle Teile von mir zeige?
Auch die Unangenehmen.
Du, wie beim Flohmarkt am Emotionswühlen.
Und ich, immer wieder in Gedanken bei “Ich bin eh zu viel” abzweigen.
Wie will ich mich bedingungslos lieben?
Wenn ich nicht alle Teile von mir annehme und als Lösung nicht sehe mich ständig zu biegen?
Eine ständige Kompensationsversion.
Aus Angst und Scham und innerlicher Emotionsdiskussion.
Ich zeig’ dir meine Narben.
Im Sinne von „Win them with Verletzlichkeit.“
So wie wir es von Eminem bei 8 Miles gelernt haben.
Egal wie viel Liebe mir jemand gibt, ich werde sie nie zu 100 % fühlen. – Als wären wir immer noch ein bisschen fremd.
Weil der Mensch ja nur ne angepasste und reduzierte Version von mir kennt.
Weil ich Menschen nicht zutraue stark genug zu sein damit umzugehen,
wenn ich mit all meinen Emotionen umhaue.
Aber Mal ehrlich.
Verletzlichkeit ist unsere größte Stärke.
Ich zeig’ dir meine Narben.
Das ist Teil meiner Werte.
Denn dann hab ich nichts mehr zu verstecken.
Womit ich sage, dass ich so genau richtig bin.
Mit all meinen Teilen. Ohne mich zu bedecken.
Und was bleibt ist Liebe.
Zwischen mir und dir.
Und vor allem mir und mir.
© Mila Engeln 2024-08-27