Nasse Katze

Als ich mit meiner Kollegin am Ende eines Außendienstes in der Pizzeria hockte, und meinen wohlverdienten Rundflatoiden genoss, bemerkte ich, dass sie mich anstarrte und dabei auf dem Stuhl hin- und herwetzte. Kavalier, der ich bin, sagte ich erst nix. Doch als sie dann immer deutlicher schwer zu atmen begann, fragte ich doch charmant nach: “Sag mal, hast du Würmer, oder was?” Sie sah sich um und flüsterte mir zu: “Ich … hab Lust auf dich!” Ich hatte die Metabotschaft in dieser Aussage sogleich verstanden. “Na dann…!”, sagte ich, zahlte, und wir fuhren zu ihr. Und da ging es auch gleich ungehemmt zur Sache. Hatte sich wohl bei uns beiden so einiges an Energie aufgestaut. Und als nach einer knappen dreiviertel Stunde das große Finale anstand, da wurde es richtig laut. Um genau zu sein, wurde SIE richtig laut. Und mit einem Mal … da war ich von der Brust bist zu den Zehen pitschnass. Diesen Aggregatzustand teilte ich mit der Couch, dem Couchtisch, dem Parkettboden und der Katze, die bis anhin mit dem stoischen Blick des haarigen Kritikers dem Treiben gefolgt war und nun mit einem wütenden Fauchen aus dem Wohnzimmer floh. “Oh Gott!”, meinte meine Kollegin und starrte mich an: “Entschuldigung.” Ich blickte überrascht an mir herunter und sagte: “Hast du mich grade … angelulut?” Sie rannte aus dem Zimmer und kam mit einem Packen Handtüchern zurück und begann, mich trockenzurubbeln. “Das ist … so peinlich!”, murmelte sie, und da begann ich zu lachen. Ich nahm ihr ein Tuch aus der Hand, und sie trocknete den Boden und den Tisch. “Das ist mir noch nie passiert! Nicht SO!”, stammelte sie immer wieder und funkelte mich böse an, weil ich immer noch glucksend lachte. “Komm, setz dich mal zu mir.”, meinte ich und zog sie zu mir. Unnunterbrochen quatschte sie, wie peinlich das wäre, und es täte ihr so leid, und sie wüsste auch nicht, wie… aber es wäre so intensiv gewesen.“ Und dann starrte sie mich an. Ich grinste immer noch.

“Ich find’s…”, sagte ich und machte eine längere Pause, in der sie mich nervös anstarrte: “… irgendwie geil.” Dann lachte ich wieder los. “Ja, wirklich?”, meinte sie und wirkte irgendwie erleichtert. “Na sicher. Ich mein, wenn dein O so intensiv war, dann ist es doch wunderbar.” “Es graust dir nicht?” Ich schüttelte den Kopf: “Überhaupt nicht. Ich mein, die Menge ist schon … beeindruckend – Meine Herren! – aber … ach Gott! Was raus muss, muss raus.” Und da drückte sie mich erleichtert. “Aber ich sags nur dazu: Bei Natursekt und Kaviar bin ich raus!”, ergänzte ich, und sie lachte laut los: “Keine Sorge!”

Und dann lehnte sie sich an mich und erzählte mir in leisen Worten detailliert, wie sich das alles angefühlt hatte. Ich lauschte gespannt, denn man weiß so wenig als Mann darüber. “Wollen wir…”, sagte ich irgendwann: “… das nochmal versuchen?” Sie sah mich an. Dann sprang sie auf, schob den Tisch weit weg und meinte: “Diesmal leg ich aber gleich ein Tuch aus.”

Wir hatten Spaß. Nur die Katze gab mir die Schuld für ihre Dusche und nahm mir das lange übel.