Neuanfang

LinaR

von LinaR

Story

Nichts weiter, als einen Neuanfang wünsche ich mir.

Altes hinter sich zu lassen, das Gewicht, dass so schwer an den Füßen klebt und das Vorankommen erschwert und die Erinnerungen loszulassen, die man schlicht vergessen will.

Man will den Reset-Knopf drücken, die Platte löschen und von all den Einflüssen und Fäden loslassen, die an einen zerren und die eigene Person geformt haben.

Man merkt, wie sie geformt, verändert haben und zu wem man geworden ist.

Eine Person, die man nicht mag, die man nicht mehr kennt und die an ihrer Individualität und Eigenständigkeit eingebüßt hat.

Früher waren ihr die anderen egal, heute sind sie es, an die sie sich orientiert.

Früher hat sie an jede verrückte Idee geglaubt und ihr eine Chance gegeben.

Heute kämpft sie gegen ihre eigenen Dämonen, die nicht daran festhalten und sie davon abhalten wollen.

Doch das Wissen um die eigene Person ist noch vorhanden, einzelne Fetzen kommen auf, immer wenn man sich in die Einsamkeit zurückzieht.

Dann tauchen alte Träume, Ideen, die Unbeschwertheit, das alte ICH auf, dass sich keine Sorgen macht und keine Angst vor dem Leben und der Veränderung hat.

Es ist jemand, der dem Leben vielmehr den Kampf ansagt, sich nicht von ihm überrollen lässt, sondern selbst bestimmt.

Kehrt man schließlich in die Realität zurück, hält man an diesem Gefühl fest, solange man kann, ehe man erneut den Eindruck hat, dass man nichts weiter, als eine Marionette ist.

Ich will fremde Gesichter vor mir, die mich nicht kennen, wo ich mich in alter Weise neu erfinden kann und wo ich wieder die Person von früher sein kann.

Ein unbeschriebenes Blatt, welches einen Neustart wagt und wieder zu sich zurückfindet, sich verliebt.

© LinaR 2024-11-27

Genres
Romane & Erzählungen