Neutrinovoltaik

Emo Lenz

von Emo Lenz

Story

Es ist so schön zu träumen, vor allem, wenn es um eine revolutionäre Neuerung im Energiesektor geht, die die Lösung aller Energieprobleme für alle Zeit verspricht.

Photovoltaik verwertet Licht, das sichtbare Spektrum der Sonnenstrahlung. Die Neutrinos aber sind die unsichtbare Strahlungspartikel der Sonne, von denen man bis 2015 annahm, dass sie keine Masse haben. Und ohne Masse kann man mit ihnen nichts anfangen. Denn Energie ist das Ergebnis von Masse mal Geschwindigkeit zum Quadrat. Das ist die wichtigste Weltformel, die Einstein 1905 entdeckt hat.

Zwei Nobelpreisträgern für Physik ist es 2015 gelungen, nachzuweisen, dass Neutrinos eine – wenn auch sehr geringe – Masse haben. Neutrinos aber kommen in einer unglaublichen Anzahl vor und durchdringen alles, auch unseren Körper. Unseren Daumennagel durchdringen ca 60 Milliarden dieser Teilchen pro Sekunde. So summiert sich aus dieser geringen Masse doch etwas Messbares an Energie. Die Schwierigkeit ist nur, diesen Teilchen ein so dichtes Material entgegenzusetzen, dass sie abgebremst werden und damit Energie abgeben. Im Labor aber funktioniert das schon. Dazu werden mehrere Schichten aus Graphen und Silizium, deren Dicken im Nanobereich liegen, auf eine Folie aufgedampft. Durchqueren nun Neutrinos dieses Schichtmaterial, werden sie nicht eingefangen, geben aber dem Graphen vertikale und den Siliziumpartikeln horizontale Impulse. So werden aus einer Folie von der Größe eines DINA4 Blattes ca 3 Watt Strom geerntet. Nun kann man die Folien sogar stapeln. So lasse sich aus einem Stapel von der Größe eines Aktenkoffers einen Haushalt mit elektrischer Energie versorgen.

Das Schöne daran ist, dass dies auch bei völliger Dunkelheit und hinter Mauern, also im Keller Tag und Nacht funktionieren soll.

Die Zukunft werde bringen, dass man das Gehäuse von Geräten aus diesem Material herstelle, sodass die Geräte keine Steckdose mehr brauchen. Wenn wir das hochrechnen auf die Karosserie von Autos, kann man sich ausmalen, was das bedeuten könnte. Der Strom werde dezentral in jeder Maschine erzeugt und nicht in einem Kraftwerk, sodass es keine Leitungen oder Ladestationen mehr brauche. Tatsächlich wird an einem solchen Auto schon gearbeitet. Es hat auch schon einen Namen – Pi. Spätestens jetzt sieht man, wie schön träumen sein kann. Auch die Photovoltaik wurde anfangs lange belächelt.

Und: „Die Neutrinovoltaik wird besser werden als die Photovoltaik“, fasst Prof. em. Dr. Jochem Unger von der Technischen Universität Darmstadt zusammen.“ Er sei erst durch das Internet auf Neutrino gestoßen und habe kritische Fragen an die Neutrino EnergyGroup gerichtet. Daraufhin habe sich der CEO persönlich gemeldet. „Das Gespräch mit Holger Thorsten Schubart hat bei mir etwas ausgelöst.“

Das Thema Neutrinovoltaik, habe ihn so gepackt, dass er nun zum wissenschaftlichen Beirat der Neutrino Energy Group in Berlin gehöre. Schön, aber in meinem Alter geht alles zu langsam!

© Emo Lenz 2021-05-27

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