Wolfgang Mayer König
Das Geschlecht der Nibelung ist mit hohen Ämtern von der Völkerwanderungszeit bis zur Jahrtausendwende in Worms belegt, deren Besitzungen befanden sich allerdings in Norwegen, weshalb Norwegen in den Nibelungendichtungen als Nibelungenland bezeichnet wird. Weiters ist die Hochzeit des Führers der Hunnen Attila-Etzel mit der germanischen Fürstentochter Ildico-Kriemhild im Jahr 453 n. Chr. in Wien historisch belegt, so wie der Streit im Hause der Merowinger zwischen Brünhild und Fredegunde. Eine ohne Zweifel historische Persönlichkeit des Nibelungenliedes ist Dietrich von Bern, also von Verona. Denn die oberitalienische Stadt Verona trug damals den deutschen Namen Bern. Es handelt sich hierbei um keinen Geringeren als den römisch-germanischen König der Ostgoten und Westgoten Theoderich den Großen, der sich ebenfalls um diese Zeit in Pannonien resp.im Donauraum aufhielt. Dennoch hat er historisch zwar mit den Nibelungen, aber weder mit deren Untergang noch mit der Verehelichung von Kriemhild-Ildico mit Attila-Etzel zu tun, da Attila-Etzel schon tot war, als Dietrich von Bern geboren wurde. Allerdings sind die Brüder Gunther, Gernot und Giselher als Burgunderkönige sehr wohl historisch authentisch belegt. Der burgundische Gesetzestext: die Lex Burgundionum beinhaltet eine Liste burgundischer Herrscher, darunter die Burgunderkönige aus dem Nibelungenlied namens Gundomar (Gunther), Giselher (Giselher) und Godomar (Gernot). Sie datieren wie Attila-Etzel alle um die Hälfte des 5. Jahrhunderts. In anderen schriftlichen Quellen der selben Epoche, wird als deren Residenz Worms genannt. Der fränkische König Chlodwig I. hat der Chronik des Gregor von Tours zufolge Chrothechildis, die Nichte des Burgunderkönigs Gundobald geheiratet. In der Schlacht von Portiers besiegte er den Westgotenkönig Alarich II., der als Vorlage für die literarische Figur des Nibelungenzwerges Alberich diente. Gleiches gilt für den Burgunderkönig Sigismund, durch dessen Schwert Ildico-Kriemhild in Esztergom-Gran umkam, und für den in Köln nachgewiesenen Herrscher Sigibert. Letzterer wurde, wie Siegfried im Nibelungenlied, bei einem Jagdausflug Opfer eines heimtückischen Mordanschlags. Nibelungen nennen sich die Burgunden erst ab ihrem Zug zum Hoffest Etzels und Kriemhilds in Esztergom-Gran, um eine Genealogie zum norwegischen Geschlecht der Nibelungen herzustellen und den Autorisierungs- Querverweis zum Nibelungenschatz, den Hagen entwendet und im Rhein versenkt hat, herzustellen. Kriemhild wurde dadurch gehindert, Rachesöldner anzuheuern, durch die Brautwerbung Rüdiger von Bechelaren (Pöchlarn) auf Isenstein mit dem Gefolgschaftsschwur des Hunnenheeres ergab sich für Kriemhild jedoch eine weitaus realistischere und effizientere Rachechance.
© Wolfgang Mayer König 2020-04-23