Nicht auf den Hund gekommen

Otto hatte jahrelang einen stattlichen Glatthaar-Foxterrier-Mischling an seiner Seite, kennt in etwa die Hundegebärdensprache, und Otto weiß, dass der Körper eines Menschen In Angst-/Stresssituationen viel Adrenalin produziert.. Das riechend bewerten Hunde, ob ein Mensch Angst hat vor ihnen oder nicht; dementsprechend entscheiden sie ihr Verhalten.

Mhm? O.k., Es folgt ein Auszug aus Vision Kilimanjaro, S. 78

… [ch will mir einen der dort stehenden zwei riesigen Baobab näher ansehen. Gerate dabei unbewusst auf das Grundstück einer etwas betagten Engländerin.

Plötzlich springen zwei große, mächtig gefährlich aussehende Hunde auf mich zu. Ich gebe Ihnen durch mein bestimmendes Verhalten zu verstehen, dass ich keine Angst vor ihnen habe und spreche mit ihnen klar und fest in der Stimme. Da werden sie zutraulich. Das versteht die in der Zwischenzeit auf der Bildfläche erschienene alte Dame überhaupt nicht. In ihr bricht wohl bezüglich Sicherheit durch ihre Hunde eine Welt zusammen. Mit deutlichstem Grollen im Ton erklärt sie mir in feinster englischer Manier, dass ich mich auf ihrem Eigentum befinde und umgehend zu verschwinden habe. Dem komme ich selbstverständlich ohne zu zögern nach. Die Hunde begleiten mich schwanzwedelnd bis zur Grundstücksgrenze. Einer von ihnen wäre mir gern noch weiter gefolgt, … .. Die Engländerin schaut mir entgeistert hinterher.]

Ebenda, S. 91

[Drei junge Burschen und ein Mädchen stehen an dem die Müllhalde begrenzenden löchrigen Drahtzaun und versuchen, zwei Rottweiler, die unbedingt zu uns laufen wollen, im Zaum zu halten. Das klappt nicht. „Schnell, weg“, sagt mein Führer und ist schon zehn Meter weiter.

„Das hat doch keinen Sinn“, denke ich, „dann haben die Hunde ja das, was sie wahrscheinlich wollen“. Eingedenk meiner bisherigen positiven Erfahrungen mit Hunden bleibe ich also unbefangen stehen, strecke die rechte Hand vor, schaue ihnen gezielt in die Augen und befehle, nicht allzu laut, aber unmissverständlich im Ton: „Stopp!“. Die Hunde stutzen. Sie umkreisen uns. Einer fängt an, vorsichtig mit dem Schwanz zu wedeln. Zögernd kommt er auf mich zu. Ich bleibe cool und rede mit ihm. Jetzt wedeln beide mit dem Schwanz. Dessen Schwanz zuerst gekreiselt hatte, springt vor mir hoch, um mir ein „Küsschen“ zu geben – und weg sind sie wieder. Meinem verdutzt schauenden Führer erkläre ich die Wirkung des Adrenalinspiegels auf Hunde.]

Bewusst gibt Otto mit dem Veröffentlichen genau dieser beiden Episoden einen von seinem Großvater dem Enkel gegebenen Ratschlag als positiv gelebte Erfahrung beispielhaft weiter: „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, aber wenn Du in einer schwierigen Situation Angst hast, hast Du schon so gut wie verloren“.

Als Mathematiker hat Otto gelernt, dass Beispiele kein Beweis für Lehrsätze sind → er übernimmt keine Garantie, dass z.B. Du, lieber Leser, in einem ähnlichen Fall analog gut über die Runden kommen wirst.