von Thomas Paar
Obwohl ich durchaus in sämtlichen Bereichen offen für Neues (neue Erfahrungen) bin, halte ich gerne an altbewährtem Fest. Ob das an meinem Wesens- oder Charakterzug liegt weiß ich nicht, aber so ist es nun mal. Diese Tatsache spiegelt sich besonders in meinen Hobbys wider. Für viele wird die Skala an Langeweile mit an der Spitze garnierten Klischees jetzt ihren Höhepunkt erreichen, aber ich bin wie ich bin. Meine zwei Oldtimer und Dauerbrenner Hobbys sind das Lesen und Musik hören. Stand heute würde es mich keineswegs wundern, wenn mich diese begleiten, bis ich das zeitliche segne. Obwohl ich wahnsinnig gerne schreibe und es mir eine Menge Spaß und Freude bereitet, sind für mich die 10 Monate, die ich jetzt hier verbringe, noch etwas zu kurz um es ein etabliertes Hobby zu nennen. Eigentlich sollte die doch eher minimale Anzahl von zwei Hobbys in deren Ausführungen keine Probleme darstellen. Doch bin ich als Mann oder als Mensch mit meiner Persönlichkeit nicht mit dem Glück der Multitaskingfähigkeit ausgestattet. Ob angeboren oder gelernt spielt keine Rolle. Ich kann es einfach nicht. Bereits während der Schulzeit brauchte ich beim Hausaufgaben machen oder Lernen meine Ruhe. Kein Radio, kein Fernseher, am besten mucksmäuschenstill. Also lässt sich in meinem Fall das Lesen, mit dem Musik hören, nicht wirklich auf einen grünen Zweig bringen. Der Fakt, dass ich ein langsamer Leser bin und im Zweifelsfall Passagen/Seiten lieber doppelt lese, als etwas nicht zu verstehen (was besonders bei Englisch geschriebenen Büchern der Fall sein kann) verstärkt das Bedürfnis der Ruhe nur noch mehr. Also wenn ich mir Zeit fürs Lesen nehme, fällt das Musik hören, bereits in Wasser. Beim Musik hören an sich habe ich so meine Eigenheiten. Denn wenn ich richtig Musik höre, dann muss es auf Schallplatte sein. Auch hierfür benötigt man Zeit. Kein Start drücken und das Handy für ein paar Stunden nicht mehr angreifen bis die Playlist zu Ende ist. Nein bewusst hinsetzten. Die Platte vorsichtig aus der Hülle nehmen, bei Bedarf noch putzen. Hören, umdrehen, wechseln. Und alles wieder von vorn. Wenn ich mal Zeit habe, dann muss ich mich bewusst für etwas entscheiden. Denn wenn ich mal ein Buch anfange, dann will ich natürlich auch dran bleiben. Wodurch es leicht passieren kann, dass ich die Musik vernachlässige. Soviel zu meinen Oldtimer Hobbys. Dahingehend beneide ich des Öfteren Leute, die multitaskingfähig sind. Prinzipiell, würden sich diese beiden Dinge ja kombinieren lassen. Doch nicht, wenn man so ist wie ich. Wenn ich selbst wieder einmal wählen muss, dann kommt es mir oft vor, dass selbst nur zwei Leidenschaften eine zu viel ist.
© Thomas Paar 2022-07-12