Nicht sie. Immer die anderen.

Danae

von Danae

Story

Das Einzige was sie immer wollte, war es endlich das zu tun was ihr Glückseligkeit verschaffe.

Schlichte, wahrhaftige Freude daran, was sie tut.

Etwas, dass sie endlich in Worte fassen kann und nicht wie sonst immer und überall ihr die passenden Worte dafür fehlen es genau zu beschreiben, was sie tut, vorhat und so sehr von ganzen Herzen liebt.

Immer redet sie um den heißen Brei, benutzt schier unendliche Anreihungen von Adjektiven, Wörtern die das beschreiben sollen was es ist und das es ist. Das sie ist.

Sie ist das was sie tun möchte, aber was möchte sie?

Unfassbar, undefinierbares Durcheinander in ihrem Kopf, in ihrer Seele, ihrem Herzen.

Wie schafft sie den Sprung? Wie kann diese doch so schwer zu errichtende Brücke gebaut werden? Von wo aus und wohin wird sie führen?

Soll ich diese Brücke bauen? Alleinhändig? Nein, das schaffe ich nicht.

Viele endlose Steine habe ich anderen gereicht, manchmal selbst an Ort und Stelle gelegt, geeigt, in die Reihe gesetzt, die doch so wichtig waren um diese Brücke zum stehen, zum spannen, ja zum beschreiten zu bringen.

Um auf der anderen Seite anzukommen.

Für andere.

Sogar den Eimer brachte sie mit, in der der Mörtel erst noch angerührt werden musste. Dann wurde die Brücke beschritten.

Langsam.

Fast kriechend, immer wieder stehen bleibend, weil plötzlich doch noch ein Stein fehlte, um dann allmählich Gefallen zu finden schnellen Schrittes nun, sich der gegenüber, lange nicht zu erreichen geglaubten Seite anzunähern.

Sie zu erreichen.

Stehen zu bleiben.

Glück. Zufriedenheit.

Vergessen darüber wie das überqueren zustande gekommen sein mag.

Nicht sie. Immer die anderen.

© Danae 2020-05-06

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