Nicht zu überbieten…

sind die gar nicht zur Gänze zu erzählenden Vorkommnisse, wenn ich einmal Stromkosten und die arge Weltlage außen vor lasse. Die schlechten, unerwarteten Nachrichten treffen Schlag auf Schlag ein. Ich komme mir vor wie bei einer Geburt, wo ich mir wünsche, nur einmal Atem holen zu können, um die nötige Kraft zu haben. Leider wird mir das nicht gegönnt.

Die widerläufige Zeit begann nach einem Zahnbruch mit dem Setzen zweier Implantate. Ich weiß, dass ich im rechten Unterkiefer eine ungewöhnliche Nervenversorgung habe und das Anästhesieren nicht immer gelingt. Es war dann tatsächlich eine wirklich schmerzhafte Behandlung mit nachfolgenden ziemlichen Blutergüssen wegen der vielen erneuten Einstiche. Nach Nahtentfernung und einer kleinen Korrektur wurde das Aufsetzen der Kronen für den Nikolaustag festgesetzt, was nach neuerem Geschehen nicht in Stein gemeißelt ist.

Der nächste, diesmal schlimmere Brocken ist, dass von meiner Kreditkarte innerhalb von 3 Tagen über € 9000.- abgehoben wurden. Ich solle berichten, ob ich diese Transaktionen getätigt hätte. Natürlich war ich es nicht, schon gar nicht aus dem entfernten Ausland. Die Kreditbank hatte aber alles genehmigt. Es gab ein endloses Hin und Her, ein dreistündiges Anzeigen bei der Polizei, ein langwieriges Vorsprechen, ein Schadlos- und Hinhalten seitens der Kreditbank, die offensichtlich bemerkte, dass mein Verfügungsrahmen € 4000.- nicht überstieg und mir dann „nur mehr“ € 3900.- anlastete. In dieser Zeit übertraf ich mich selbst im Ausfindigmachen von Institutionen zur Unterstützung in dieser Causa. Eine derart unfaire und richtig unmenschliche Zahlungsmodalität akzeptiere ich nicht und wehre mich nach Leibeskräften. Meine geringe Pension ist ja auch typisch fürs System. Das Verfahren läuft mit ungewissem Ausgang.

Neben der Arbeit und einem anstehenden Wohnungskauf in London entwickelte der Kater meiner Tochter einen schmerzhaften Abszess und musste umständlich und teuer behandelt werden. Der Wohnungskredit bereitete die nächste Bescherung, weil die Geldmittel in ununterbrochener Linie auf Banken nachgewiesen werden mussten. Es galt kein Bargeld oder Geerbtes. Der Deal gelang trotz Brexit, nur die Unterschrift fehlt noch, aber…

Der anderen Tochter kam die Ausstellungs- und Verkaufsgalerie ihrer Werke wegen unangekündigter Insolvenz abhanden und einige wertvolle eigene Stücke bekam sie (noch) nicht zurück. Das erwartete Geld ist weg und wer weiß, wie es weitergeht.

Auch ein zwar fairer aber doch beängstigender Familienstreit ist ausgebrochen und noch nicht beigelegt.

Aber es kommt noch schlimmer: Völlig aus dem Nichts fiel mein geschiedener Mann und Vater unserer Kinder, der nie kranke und sportlich schlanke Arzt, beim morgendlichen Laufen plötzlich tot um. Allgemeines Entsetzen und Kummer! Sämtliche Vorhaben der jeweiligen Familienmitglieder müssen wegen des nun traurigen Anstehenden auf Eis gelegt werden. Hilfe!