von Flora Unbekannt
Nun ja ich war jetzt in einer Stadt und sie gefiel mir eigentlich recht gut. Es gab alles, was ich brauchte Essen, Trinken und einen Schlafplatz. Das beste Mittel, um an Futter heranzukommen, war das Betteln. Das hatte ich aber auch schon bei Flora gelernt. Das hat auch eigentlich ziemlich gut funktioniert. Dann kam ich aber auf eine geniale Idee. Ich setzte mich vor ein Haus und bettelte immer nur vor dem Haus. Um genau zu sein nur vor der Haustür. In dem Haus lebte eine Familie mit ihren Großeltern. Sie hatten zwei Kinder, die ich sehr zu schätzen mochte. Die Kinder hatten mich sehr lieb gewonnen und wollten mich behalten. Da nahm mich die Familie auf, doch leider hatten sie schon eine Katze, aber das ging dann irgendwie doch.
Am meisten gefiel mir von der Familie doch dann die Oma. Sie gab mir immer etwas zu fressen, wenn ich Hunger hatte. So langsam wurde ich dann immer breiter, aber das war mir eigentlich Piep egal. Das Leben war perfekt. Ich war schön dick und hatte genug zu Fressen.
Doch eines Tages nach sehr vielen Monaten kamen plötzlich meine alten Besitzer zurück und wollte mich abholen. Das wollte ich natürlich nicht, weil ich wusste, dass es eine sehr lange Autofahrt bis zu ihnen nach Hause geben wird und ich wusste auch, dass es mir dort nicht so sehr gefiel, weil ich weniger zu fressen bekam, als bei meinen neuen Besitzern. Ich tat einfach so, als kannte ich sie nicht. Ich döste auf einem Stuhl und beachtete sie gar nicht. Sie riefen zwar meinen Namen, aber das war mir egal.
Oh nein! Sie hatten die Box mitgenommen, in die ich gleich gesteckt wurde. Ich wehrte mich zwar mit aller Kraft, aber es brachte nichts. Ich wurde in den Bus verfrachtet, der mir sehr bekannt vorkam. Wir fuhren los und die Fahrt ging unnormal lange. 12 ewige Stunden schätze, ich sind wir zurückgefahren.
Als ich zu Hause ankam, sah ich plötzlich eine fremde Katze vor mir. Ich war natürlich total wütend. Was zum Donnerwetter machte diese Katze in meinem Haus, in meinem Revier? Die sollte sofort verschwinden.
Die nächsten Tage hatte ich ihr oft eins über die Rübe gehauen. Manchmal war mir der Kampf so gut geglückt, dass sie am Ende humpelte.
Mittlerweile verstehe ich mich mit ihr besser, da ich verstanden habe, dass sie nicht geht. Wir zanken uns zwar immer noch, aber nicht mehr alle 5 Sekunden. Zwar kann ich diese Katze immer noch nicht besonders gut leiden, aber verscheuchen kann ich sie auch nicht.
Sie nervt mich immer draußen, aber das ist mir egal. Mittlerweile tue ich auch nur noch so, als wäre sie Luft. Und wenn sie mir zu viel auf den Geist geht, kriegt sie eine über die Rübe. Außerdem habe ich meine alten Besitzer irgendwie doch vermisst. Besonders aber mein Futternapf, den ich mir jetzt mit dieser komischen Katze teilen muss. Ich hasse ihren Geruch, ich hasse alles von dieser blöden Katze. Sie ist schwach und klein, aber sie wird immer stärker, älter, größer und immer gefährlicher. Sie geht mir einfach nur auf die Nerven und soll sofort verschwinden. Aber dieser Wunsch wird wohl niemals wahr werden.
© Flora Unbekannt 2025-04-14