NovemberNebel

Erich Stöger

von Erich Stöger

Story
Krems und Umgebung 2023

Er kündigte sich in den letzten Tagen ja schon an, der November. Mit seinem Vorboten, dem Nebel. Eigentlich nicht unbedingt etwas Überraschendes, aber die Temperaturen, die ihn begleiten, passen so gar nicht zu ihm. Nachts ja, da ist die Abkühlung eindeutig zu spüren, aber die Tagestemperaturen lassen sein Herankommen nicht vermuten. Meine Überwindung, mich auf meinen gewohnten Weg zu machen macht er mir etwas schwerer und ich überlege eine Zeitverschiebung in die Mittagszeit.

Also, was fällt mir auf, bei meinen Wanderungen? Selbstredend, die Temperatur und der Nebel. Vor wenigen Tagen noch zweiundzwanzig Grad, dann von einem Tag auf den anderen nur fünf Grad. Und heute bereits wieder zwölf Grad. Gestern zu viel Wanderkleidung am Körper, heute fast zu wenig. Heißt, Wandertempo erhöhen, um Körpertemperatur zu steigern. Aber, einmal so richtig warm gegangen, sind die Blicke und Eindrücke zurück in der Natur. Ist die Verwandlung der Blätter in seine wunderschönen Herbstfarben im Wald und an den Sträuchern am Wegesrand schon ein toller Anblick, komme ich nicht darüber hinweg, diese Metamorphose auch in den Weingärten zu erwähnen. Diese vielfältige Farbenpracht im Weingarten und keine gleicht der anderen.  All diese schönen Blätter, egal ob Wald, Sträucher oder Weingarten, sterben in den schönsten Farben und werden uns in einigen Monaten mit ihrer Wiedergeburt in allen möglichen Grünschattierungen beglücken. Aber soweit soll es noch nicht sein, möchte ich doch den Herbst in all seine Facetten, die er zu bieten hat, noch genießen.

Im Gartenhaus ist es kälter als im Freien. Natürlich ist mir bewusst, dass solches schon immer wieder mal vorkommt. Im Sommer ist dieser Umstand ja willkommen. Hätte ich Lust auf Gartenarbeit, ich muss gestehen diese ist nicht immer da, müsste ich meinen Ofen anheizen. Ich brauche ja schließlich auch einmal eine Pause, verbunden mit einer ausgiebigen Jause. Verschwitzt wie ich immer beim Arbeiten bin, ist es mir dann draußen und innen zu kalt. Fazit, der Ofen muss an! Das nötige Holz wurde schon vor Wochen geliefert und so brauche ich weder den Herbst, noch den Winter zu scheuen.

Auch in der Wohnung macht sich der November bemerkbar. Sie ist, wie das Gartenhaus deutlich abgekühlter, als die Außentemperatur. Natürlich ist der Grund die deutlich kühleren Nächte, die sich in meiner Dachgeschoßwohnung bemerkbar machen. Mein täglicher Morgentee wird sich jetzt teilweise erweitern um einen Nachmittagstee und auch um den einen oder andern Abendtee. Letzteren eventuell mit einem Schuss Rum, wegen der inneren Wärme. Und während ich so dahin denke, taucht in meinen Gedanken auch schon der Glühwein und der Lebkuchen auf. Das darf doch alles nicht wahr sein! Es dauert ja gottseidank noch eine Weile auf Weihnachten! Sollte ich das Licht meiner Kerzen und Teelichter doch noch hinauszögern?

Nein, sicherlich nicht! Sie schenken mir ja schließlich mein Wohlbefinden und stärken meine positiven Gefühle und Einstellungen!


© Erich Stöger 2023-10-20

Genres
Romane & Erzählungen, Spiritualität
Stimmung
Emotional, Hoffnungsvoll, Unbeschwert, Entspannend
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