Nur weil ich schwarz bin? 2. Teil

Gerlinde Wallner

von Gerlinde Wallner

Story

Nachdem ich in dieses kleine Paradies eingetaucht bin, muss ich euch natürlich miauen, wie sich mein Leben weiter gestaltete. Meine Zweibeinfamilie hatte ich bald im Griff, na ja, so ganz auch nicht, denn eine Glastüre trennte mich von dem wunderschönen Garten, den ich nur vom Zimmer aus beobachten durfte und da draußen tat sich einiges, das könnt ihr mir glauben. Immer wieder erzählte mir meine Zweibeinfrauchen, ich dürfte erst hinaus, bis ich diese bestimmte OP hinter mich gebracht habe. Keine Ahnung wovon sie sprach, aber so sind sie Menschen, sprechen nur in Rätsel. Eines Tages war es dann so weit, wurde wieder mal in den Käfig gesetzt mit dem Blechkasten fuhren wir weg. Mein kleines Herz schlug wie verrückt, ich wusste nicht was jetzt geschieht. Hatte nicht lange gedauert, landeten wir bei einer Zweibeinfrau, schon wieder mit weißen Kittel, na das kann ja heiter werde. Ein Picksel und ich war schon eingeschlafen. Noch etwas verwirrt, musste ich zu Hause feststellen, dass mir das Fell auf meinem Bäuchlein fehlte, ja sind diese Menschen verrückt geworden? Und dann wollten sie mir so ein komisches Ding überziehen, aber nicht mit mir, sie haben es nicht geschafft.

Endlich war es so weit, ich durfte hinaus. Es war so viel zu erkunden und da gab es auch den Nachbargarten, aber alles schön langsam. Mein Näschen war bald überfordert, so viele Gerüche, einfach wunderbar. Auch mein Frauchen kam in den Garten, es war Frühling und somit hatte sie viel zu tun und ich hab mir vorgenommen, wenn ich Zeit habe, ihr ein bisschen zu helfen. In einer versteckten Ecke des Gartens, stand ein grünes Ungetüm, sie nannte es Komposter und eines Tages sah ich, wie sich Frauchen hinkniete und bei einer kleinen Öffnung Erde heraus holte. Ich setzte mich daneben und habe sofort festgestellt, dass sich da drinnen einiges abspielte. Eigentlich sollte man schon wissen, was da alles drin ist und da mein Frauchen so groß ist und lange Pfoten hat, kann sie da niemals hinein. So musste ich den Part übernehmen. Als sie mit den Kübeln wegging, war ich auch schon drinnen und musste feststellen, dass es hier allerhand Leben gibt. Leider wurde ich schon bald mit riesen Gezeter herausgeholt. Ich versteh das nicht, ich wollte doch nur helfen. Sie wird schon sehen, was sie davon hat, ich hatte nämlich eine riesige schwarze Erdkröte gesehen, die sie vielleicht anspringt.

Ich glaub ich hab das Helfersyndrom. Wollte diesmal in der Küche ein bisschen aushelfen. Mein Frauchen hatte gebacken und ein riesigen Chaos angerichtet und da musste ich eingreifen. Ich begann mit einer Schüssel, verdreckt mit etwas Weißen, das geht gar nicht. So machte ich mich an die Arbeit. Sie war so verdreckt, sodass mein Köpfchen auch einiges abgekriegt hat. Plötzlich ein fürchterliches Geschrei, meine Zweibeinfrau kam in die Küche. Das hatte ich davon, jetzt musste ich auch noch mein Köpfchen reinigen.

Trotz dieser Pannen, werden sicher noch einige dazu kommen, ganz sicherlich, bin ich hier glücklich

© Gerlinde Wallner 2023-01-08