von Andreas Trimmel
An all jene, die mit einem oder mehreren Morgenmuffel leben dĂŒrfen:
Gebt ihnen morgens Zeit. Viel Zeit. Freut euch ĂŒber jedes akustisch wahrnehmbare, fehlerfrei rezitierte âGuten Morgenâ. BegnĂŒgt euch mit rudimentĂ€r angedeuteten, fragmentarisch akustizierten FrĂŒhstĂŒcksbestellungen.
Nutzt eure jahrelang erprobten InterpretationsfĂ€higkeiten und serviert ihnen das GewĂŒnschte. Möglichst leise â ohne dass Teller, Tisch und Tassen schmerzvoll kollidieren.
Lasst sie ihren Kaffee oder Tee schlĂŒrfen. Genehmigt ihnen auch einen zweiten oder dritten. In Ruhe. Am besten, ohne sie in geistig hochtrabende GesprĂ€che zu verwickeln.
Nur einfache, kurze SĂ€tze. Allenfalls âJa/Nein-Fragenâ â jedenfalls keine âWarum-Wieso-Weshalb-WeiĂtDuSchon-Interviewsâ.
Rechnet mit einsilbigen Repliken, verstÀndnislos fragenden Blicken und erwartet keine philosophischen Antworten.
Mit der Zeit funktionieren sie. Garantiert.
Auch die Sonne braucht morgens Zeit, um ihre volle Kraft zu entfalten. Und dann strahlt sie umso mehr.
Ich wĂŒnsche euch und allen Morgenmuffeln einen wunderschönen guten Morgen!
© Andreas Trimmel 2020-04-17