Ohne CARisma!

Dirgis

von Dirgis

Story

Manche können es, manche nicht!

Autofahren!

Ich gehöre definitiv zu den Ă„rgernissen im StraĂźenverkehr. Das ist mir bewusst. Ich kann weder vorausschauend (mir gelingen ja nicht mal Momentaufnahmen) noch vernĂĽnftig fahren. Vernunft heiĂźt lt Wörterbuch: geistige Fähigkeit des Menschen, die Zusammenhänge und die Ordnung des Wahrgenommenen zu erkennen und sich in seinem Handeln danach zu richten – uhhaaahh – weit gefehlt! Erkennen kann ich vieles nicht, fahren doch so viele Fahrzeuge vor, hinter und neben mir. Mein Handeln ist meistens – erkennbar durch hupende Autolenker – falsch! Mein Fahrtalent ist kĂĽmmerlich und die allgemeine NĂĽtzung der Verkehrsinfrastruktur ist fĂĽr mich daher nur sehr eingeschränkt möglich. Ich leide an “Fahrlegasthenie”.

Diese Lernschwäche war bereits während des FĂĽhrerscheinkurses erkennbar. Absichtlich entschied ich mich damals fĂĽr Fahrunterricht im städtischen Bereich. In meinen Augen war man erst fahrtauglich, wenn man sich sicher durch den Dschungel des Stadtverkehrs bewegen konnte. Tja, das war der jugendliche Leichtsinn. Doch die vielen Verkehrsteilnehmer, die zahlreichen Fahrstreifen und der Verkehrsschilderwald waren meine erklärten Gegner. Meine kognitive Flexibilität war dĂĽrftig. Mein Fahrschullehrer befahl mir während einer Ăśbungsfahrt an der nächsten Kreuzung rechts abzubiegen. Diese war durch eine Ampel geregelt und ich sah von weitem, dass sie auf Rot geschaltet war. Also reihte ich mich hinter den bereits wartenden Autos ein. Der Fahrlehrer schaute mich von der Seite aus ungläubig an. Er schĂĽttelte den Kopf und starrte wieder nach vorne. “Was ist denn mit dem los? Rot ist angezeigt. Ich muss warten!“ dachte ich mir und blieb weiterhin stehen. Endlich, die Ampel schaltete auf GrĂĽn. Doch was war mit den anderen Fahrern vor mir los? Die Autos bewegten sich keinen Millimeter vorwärts. “Halloooho! GrĂĽner wird’s nimmer!” Ich lehnte mich vor zur Windschutzscheibe, um besser sehen zu können, warum die Autofahrer vor mir die Weiterfahrt verweigerten. Und da registrierte ich es! Es waren keine Personen in den Autos erkennbar. Keine Köpfe waren ĂĽber den Autositzen zu erblicken. Jetzt war ich ampelrot! Als ich mich dem Fahrlehrer zuwandte, sagte er völlig fertig: “Sie haben sich hinter den seitlich parkenden Autos eingereiht. Wir befinden uns auf dem rechten Fahrbahnrand.“ Da war also meine Karriere schon fast beendet, bevor sie ĂĽberhaupt begonnen hatte.

Den FĂĽhrerschein habe ich dann doch nicht gewonnen, sondern geschafft. Es war eine echte Ăśberraschung!

Was soll ich noch großartig sagen? Ich lerne einfach nicht dazu. Aber keine Angst! Ich setze mich möglichst wenig ans Steuer, um andere Verkehrsteilnehmer vor mir zu schützen! Das ist nebenbei auch noch gut für die Umwelt und hilft mir, mich regelmäßig sportlich zu betätigen. Ich fahre viel mit dem Rad! Aber eines kann ich euch sagen, auch hier habe ich es mit Autofahrern zu tun, die mir den Stinkefinger zeigen…

© Dirgis 2021-05-12

Hashtags