Ohne Wandel gäbe es keine Schmetterlinge

Dieses Zitat war die eMail-Antwort einer italienischen Freundin im Rahmen einer Korrespondenz, in der wir uns über die aktuellen Zeiten des Wandels ausgetauscht hatten.

Das Zitat regt zum Nachdenken an. Denn es hebt unsere Perspektive auf eine andere, höhere Ebene. Als würden wir, wie auf einer Wolke sitzend, auf die Geschehnisse dieser Welt blicken.

Seit dem Lockdown habe ich mittlerweile 56 Geschichten auf story.one veröffentlicht. Teilweise Erlebnisse aus der Vergangenheit, teilweise Gedanken zum aktuellen Zeitgeschehen oder Begegnungen in unserem Charity-Shop, in dem ich ca. 15 Std. pro Woche ehrenamtlich arbeite. Maskenpflicht inklusive.

Und so bin ich froh, wie meine Kolleginnen auch, wenn wir den Rest des Tages mehr oder minder maskenfrei verbringen dürfen. Mein Partner Peter und ich suchen stetig nach neuen Alternativen zu bisherigen Gewohnheiten mit dem Ziel, freier atmen zu können. Im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne.

Ich bin früher ab und an per Bus zum Bummeln in die nahe Stadt gefahren. Um die Maskenpflicht zu vermeiden, bilden wir Mädels nun PKW-Fahrgemeinschaften, obwohl das Fahren mit dem Bus kostenfrei ist.

Darüber hinaus haben wir uns entschieden, unser Supermarkt-Shopping outzusourcen. Der Sohn eines Nachbarn hatte sich angeboten, Einkäufe zu übernehmen und verdient sich mit seiner Hilfsbereitschaft ein willkommenes Taschengeld. Die Zahl seiner Kunden wächst.

Und da umfassende Information in diesen herausfordernden Zeiten zunehmend wichtig ist, sind wir dazu übergegangen, neben den Fernseh-Nachrichten auch die alternativen Medien im Internet zu nutzen. Auf youtube z. B. gibt es zahlreiche Kanäle, die regelmäßig prima recherchierte Berichte per Video posten. Kleine Internet-TV-Sender kommen ganz groß raus, und Sponsoren haben in einem Fall sogar einen Zeppelin für Werbezwecke organisiert.

Zudem lernen wir online Menschen kennen, von denen wir zuvor kaum gehört haben. Ein Wiener Psychiater und Neurologe, der die Geschehnisse aus seiner professionellen Sicht und Erfahrung erläutert; ein deutsch-amerikanischer Jurist, der die Dinge aus der Perspektive eines erfahrenen Rechtsanwalts beleuchtet und politisch aktiv geworden ist; ein Doktor der Philosophie und Publizist, der mir so viele Aha-Erlebnisse beschert hat, dass ich ihm ewig dankbar sein werde.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Mediziner aus aller Welt und unterschiedlicher Fachrichtungen, die sich der C-Krise mit professionellem Sachverstand nähern und aus dem Nähkästchen ihrer langjährigen Berufserfahrung plaudern. Wow! Ich bin beeindruckt. Und es fühlt sich gut an, mit qualifizierten und authentischen Menschen vernetzt zu sein.

Wir haben so viele kluge Köpfe, die sich irgendwo „versteckt“ hatten und die seit dem Lockdown nach und nach an die Oberfläche der öffentlichen Wahrnehmung treten.

Ganz herzlichen Dank an alle, die wir verbunden sind auf dem Weg von der Raupe zum Schmetterling.