von MamaEvi
Zu Mittag mache ich Omeletten. Ein Klassiker, da gibt’s nie Gemurre und jeder mag sie gern. AuĂźerdem kann ich die Ăśbrigen am Montag fĂĽr die Frittatensuppe hernehmen. Da hab ich nämlich keine Zeit zum kochen weil ich am Vormittag arbeite und nach dem Kindergarten ein warmes Essen auf dem Tisch stehen soll. Ich stelle also einen Berg Omeletten auf den Esstisch. Alle freuen sich. Dazu gibt’s Erdbeer- und Marillenmarmelade von Oma gezaubert, einfach lecker! Ein Omelette geschmiert, gerollt, geschnitten an Marie ĂĽbergeben die es sofort ratzeputz verspeist. Dann frag ich meinen Maxi: „Erdbeer oder Marille?“. „Marille“, ist die Antwort und schon wird produziert und serviert. Dann kommt auch schon der Einwand meines Lieblingssohnes: „Aber eigentlich wollte ich selber“, er schaut mich schon ein bisschen mĂĽrrisch an. „Dann machst du halt das nächste, ok?“ GlĂĽck gehabt! Maximilan steigt auf meinen Vorschlag ein und isst sein Marillenomelette. Noch eines fĂĽr die kleine Marie und dann kratze ich die letzten Reste aus dem Marmeladenglas, damit ich auch noch eines mit Marillenmarmelade verputzen kann. Mein kleiner Sohn deutet derweil mit seinem Finger auf die Marillenmarmelade: „ich will noch so eins“. Ups. Papa läuft in die Speisekammer, kommt aber nur mit einem Glas Blaubeermarmelade zurĂĽck. Mit gerĂĽmpfter Nase stimmt Maxi zu, dass er das fertige Marillenomelette isst und sich dann das nächste selber schmiert. Papa hat inzwischen ein Blaubeeromelette fĂĽr Marie gemacht. Papa tut immer seeeehr viel Marmelade ins Omelette und so kann ich zusehen wie die Marmelade hinten aus dem Omelette herausrinnt und Maries Kleid hinunter. ‚Gott sei Dank wieder was zum Waschen! Wenn ich’s nicht vergesse gebe ich Zitronensaft drauf, dann hab ich vielleicht sogar eine Chance gegen den Fleck.‘ Beim dritten Omelette meines Sohnemannes schaffen wir es endlich. Er darf sich die Erdbeermarmelade selber draufschmieren. Leider neigt sich auch diese Marmelade inzwischen ihrem Ende zu, deshalb kratze ich die Reste etwas zusammen und will sie ihm aufs Omelette rausgeben. Da sehe ich, wie sich seine Mundwinkel nach unten verziehen und Wasser in die Augen steigt. In letzter Sekunde lasse ich den Löffel im Glas und reiche es ihm rĂĽber. Dann schaue ich ihm zu wie er immer wieder zwei, drei Tröpfchen Marmelade aus dem Glas kratzt, dann den Löffel aufs Omelette draufhaut, damit sie wieder runtergeht und schön langsam ĂĽberall verteilt. Dann rollt er es schön auf und ist ĂĽberglĂĽcklich. Da jetzt aber nur mehr zwei Omeletten ĂĽbrig sind, und mir sonst auch nichts Besseres fĂĽr das montagliche Mittagessen einfällt, stelle ich mich wieder in die KĂĽche und fange wieder an zu kochen.
© MamaEvi 2021-08-27