von Nicole Stabler
Vor ein paar Jahren habe ich ein Ticket für die Leipziger Buchmesse gewonnen. Bei diesem Gewinnspiel nahm ich nur teil, da der zweite Platz eine Schmuckausgabe des ersten “Das Lied von Eis und Feuer” Buch gewinnen konnte. Da sehr viele bei diesem Gewinnspiel ihr Glück versuchten, wusste ich, dass die Chancen gegen null gingen etwas zu gewinnen.
Doch die Glücksfee schien es gut mit mir zu meinen und ich gewann sogar den ersten Preis. Voller Vorfreude buchte ich die Zugfahrt (sieben Stunden und viermal umsteigen) und das Hotel.
Als ich dann die Website der Messe durchstöberte traute ich meinen Augen kaum. Mein größtes Vorbild und einer meiner Lieblingsautoren Christopher Paolini würde eine Lesung abhalten.
Meinen anschließenden Freudenschrei ließ meine Mama panisch vom Keller in mein Zimmer rennen, da sie dachte, dass mir etwas passiert war oder sich irgendwo eine Spinne befand. Doch sie fand mich lediglich tanzend und singend durch mein Chaos vor und konnte trotz meiner detaillierten Erklärung (die für sie höchstwahrscheinlich sehr verwirrend war) meinen Freudentaumel nicht ganz nachvollziehen.
Als ich dann endlich durch die Eingangstür der Buchmesse ging, machte ich mich sofort auf den Weg zur Halle, in der die Lesungen stattfinden würden. Dort wartete ich ungeduldig auf den Auftritt meines Idols. Als Christopher Paolini dann endlich auf die Bühne kam, konnte ich mein Glück kaum fassen. Wie gebannt lauschte ich seinen Worten, als er ein Kapitel vorlas und hörte interessiert zu, als er die Fragen von Fans beantwortete.
Im Anschluss an die Lesung gab es eine Autogrammstunde. Geduldig wartete ich über eine Stunde, bis ich dann endlich vor ihm stand.
Vor lauter Nervosität bekam ich zunächst kein Wort heraus. Irgendwann schaffte ich es dann, ihm mein Buch einzuhalten und ihm zu erklären, dass er mein größtes Vorbild ist und ich ebenfalls versuche Geschichten zu schreiben.
Bestimmt hatte er dies schon öfters gehört, doch ich musste es ihm einfach sagen. Darauf hin lächelte er, gab mir mein Buch zurück und sagte: „Ich gebe dir einen Tipp: Gib niemals auf!”
Und diese Worte habe ich nie vergessen.
© Nicole Stabler 2022-12-06