von Aroundtheworld
Mit der Waffe im Anschlag springt er in den Raum. Die beiden Männer erstarren vor Überraschung. Die Spritze steckt bereits im Arm von Chelicerata und hängt nun an ihm herab. Pepper winkt mit der Waffe weg von Chelicerata und die Männer folgen seiner Aufforderung.
„Vorsichtig herausziehen,“ sagt der kleinere Mann, „nur der geringste Tropfen kann schon zu extremen Schmerzen führen.“ Pepper hatte sich also nicht getäuscht, den Männern war es auch nicht recht, dass hier durchzuziehen. Er nickt und steckt die Waffe ein. Vorsichtig zieht er die Nadel aus dem Arm von Chelicerata. Dann löst er ihre Fesseln. Sie fällt ihm in die Arme, so erschöpft ist sie noch von ihrem Kampf. Er fängt sie auf, legt ihren rechten Arm um seinen Nacken und legt seinen linken Arm um ihre Taille.
Ein Geräusch an der Tür erregt seine Aufmerksamkeit. Er traut seinen Augen nicht. Scorpion steht in der Tür, wobei stehen nicht die richtige Bezeichnung ist. Er lehnt im Türrahmen, sein rechts Bein sieht taub aus. Es steht merkwürdig vom Körper ab. Er versucht seinen linken Arm zu heben, doch es will ihm nicht so recht gelingen. Die beiden Männer stehen noch immer an der Wand. Sie schauen von Scorpion zu Pepper und zurück. Unschlüssig, was sie tun sollen.
Ein lautes knackendes Geräusch ertönt, dann sinkt Scorpion erneut zu Boden. Hinter ihm steht mit einem Feuerlöscher in den Händen jene Frau, die Pepper nach der Skorpionfalle gepflegt hat.
„Los,“ ruft sie ihm zu und so schnell er kann folgt er ihr. Sie legt einen Hebel neben der Tür um und die Räume und Gänge füllen sich mit Nebel. Eine Sirene alarmiert die Angestellten. Pepper folgt der Frau durch die Gänge. Noch immer hängt Chelicerata über ihm. Immer mehr Menschen rennen durch die Flure. Sie stürzen aus den Türen der Räume links und rechts auf den Flur hinaus. Die Frau dreht sich immer wieder nach ihm um und er versucht, Schritt zu halten. Er soll Daten sichern, fährt es ihm durch den Kopf, doch für ihn hat das Leben von Chelicerata Vorrang. Der Nebel wird immer dichter und feuchter. Pepper klebt seine Kleidung am Körper. Er fasst Chelicerata fester, um sie nicht zu verlieren.
Sie laufen durch einen Wirrwarr von Fluren. Es ist nicht der Weg, den sie gekommen sind, aber er vertraut ihr. Sie läuft weiter und biegt auf einmal rechts ab. Sie öffnet eine Tür und schließt sie nach seinem Eintreten. Sie stehen in einer großen Garage mit Wagen, die jeden Autoliebhaber das Herz aufgehen lassen würden. Sie läuft zu einem Hummer. Das wäre jetzt nicht Peppers Wahl bei all den Schätzen, die hier herumstehen, aber für die Wüste ist er sicher das beste Fahrzeug. Vorsichtig legt er Chelicerata auf die Rückbank, setzt sich auf den Beifahrersitz und die Frau gibt Gas. Gerade als sie die Ausfahrt der Garage erreicht haben sieht Pepper im Seitenspiegel, wie die ersten Rauchwolken über dem Labor empor steigen.
© Aroundtheworld 2021-06-25