von Sarah Schulte
Ich fühle mich so leer und doch ist mein Bauch so voll. Voll mit ungesundem Essen, dass ich verschlungen habe, um meine Gefühle zu betäuben. Meine Gefühle, die ich nicht einordnen kann. Was ist los mit mir? Wieso kann ich mich nicht Kontrollieren?
Durch das ganze Essen, welches ich verschlinge, kann ich mich selbst spüren aber glücklich macht mich das nicht. Im Gegenteil. Alles fühlt sich nur noch schlimmer an als zuvor. Es macht mich traurig zu sehen, wie alle das vermeintlich perfekte Essverhalten auf Social Media teilen. Die ach so tollen Bowle-Rezepte, Smoothies zum Frühstück, gesunde Pancakes und ein Salat zu Abend. Fein drapiert und abgelichtet. So sehen es die Menschen am liebsten. Inspiration nennen sie es. Aber ist das wirklich umsetzbar? Einfach und schnell gemacht ist häufig etwas anderes. Hinzu kommen die ganzen anderen Trends und Verbote für das perfekte und gesunde Leben. Jeden Tag einen Apfel, Zuckerfreie Ernährung, Meditation, Sport, Selfcare, drei Liter Wasser, früh aufstehen, um produktiver zu sein und perfekt abgestimmte Routinen. Ist es überhaupt noch erlaubt einfach nichts zu tun? Dabei ist es so wichtig. Und Ja natürlich ist das okay. Genau so, wie Schokolade, Chips, zehn Folgen der Lieblingsserie zu schauen und einen ganzen Tag faul auf dem Sofa zu liegen. Und ich möchte damit nicht sagen, dass das auch heißt, dass es gesund ist, sondern einfach, dass es in Ordnung ist. Es okay, nicht jeden Tag 100 % zu geben, schlechte tage zu haben. Häufig wird genau das nicht gezeigt und gesagt. Alle erwarten etwas von uns und wir selber erwarten Dinge von uns, die wir gar nicht sind. Ich möchte dazu anregen die eigne Erwartungshaltung zu hinterfragen und dazu motivieren, sich selber zu bestärken, das leben zu genießen und weniger einem Ideal hinterherzujagen, welches sich vermutlich wieder ändert, wenn wir es erreicht haben. Denn ja eine für jemandem ist es immer gut. Aber wir sind es nicht.
Du selbst entscheidest, wer du bist.
© Sarah Schulte 2023-09-21