Peter Pan in Benirras

Wie du weisst wollte ich immer schon ausbrechen aus diesem vorprogrammierten Schema das unser aller Leben bestimmt

Ich spürte es, es war richtig und wichtig hierher zukommen auf die Insel

Der seelische Reichtum unserer Welt liegt nun vor meinen Füssen in diesem wunderschönen Meer eingebettet in dieser herrlichen Bucht

Das anmutende Licht der Liebe was uns durchflutet und leicht schweben lässt zwischen den duftend blühenden Mandelbäumen und den Feigenbäumen. Ach kannst du es auch spüren dieses gewisse Gefühl?

Ich und Yasmin meine damalige Freundin eine persische Schönheit aus Bagdad tranken halbnackt sitzend im Sand unseren ersten gemeinsamen Hierbas und rauchten dazu gutes Ganja

Wir lauschten den sphärischen Klängen von Digiradoo bis hin zu Jefferson Airplane`s „Somebody to Love“ wir wippten unsere Köpfe zu den Hits von den Stones und zwischen den Rauchschwaden der glimmenden Süssholzrinden küssten wir uns dabei andächtig

Wir liebten uns und das Leben mehr als je zuvor

Hier auf der Insel lag ein gewisses Gefühl von Freiheit in der Luft.

Dieses Gefühl vermittelte uns Zufriedenheit und Güte

Unbändig war es ganz ohne Laster und frei von Konventionen

Ibiza war zu jener Zeit wirklich ein Refugium, eine heilige Stätte und wir gehörten zu jener glücklichen Fügung des Lebens

Es war eine feuchtfröhliche wilde Zeit die da 1970 zwischen Stille und Rausch stattfand

Nächtelange Tanz Orgien an den Stränden waren die Regel, da gab es den manch einen in der Cala Benirras der sich auf Hoffmanns Tropfen ins Jenseits und zurück trommeln konnte

Das Trommeln dort war ein wirklich tiefgreifender Meditations Ritus

Schon die Medizinmänner des alten Amerikas, und die Buschmänner Afrikas trommelten sich in Ekstase und glitten so in andere Sphären des Unterbewussten um den hilfesuchenden Menschen in den Zustand der Harmonie rückführen zu können

So geschah es eben auch hier zwischen Lagerfeuerromantik unterhalb der ersten Pinien am Strand

Der Mond war dabei mystisch prall mit Wohlwollen gefüllt er glich dem Busen einer stillenden Nymphe und animierte uns fortan zu träumen von Anderswelt

Es gibt nichts schöneres als den Kuss des Moments im Herzen zu verspüren und in ihm für eine Zeit zu verharren um danach in diesem aufzugehen

Während wir also unbekümmert auf Psilocybin trächtigen Pilzen tanzten und in geselliger Runde schwelgten sahen wir unter den Wogen der Gischt und im Schäumen der Wellen wie sich langsam aber sicher der auferlegte Ballast der Vergangenheit auflöste und uns im Einklang mit dem Mondschein zart in ein kindliches Bewusstsein wippte

Wir fühlten uns leicht, wollig und im Herzen des Universums angekommen

Wir tanzten wir tratschten und wir liebäugelten mit den Mädchen am Strand. Es war kein Sodom und Gomorra wie es manche Eltern gerne bezichtigt haben, es war ganz einfach gesagt „Unser Garten Eden“

Die Insel ermöglichte mir meine ganz eigene Insel der Seeligkeit zu finden

Und ich hoffe auch du findest sie,

Adeu