Haltet inne, liebe Menschen! Nehmt euch Zeit! Blickt in die Welt hinaus!
Ich bezeichne mich selbst liebend gern als einen „Landschaftsromantiker“. Meistens verbringe ich meine ruhigen Momente auf geologischen Erhebungen und seziere die Landschaft sehnsüchtig nach Antworten. Oft halte ich spontan, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin. Manchmal entscheide ich mich bewusst für einen stillen, intimen Kraftmoment. Der Blick von da oben ist göttlich.
Währenddessen wohnte ich schon allen möglichen Situationen bei. Ich beobachtete die Flecken meines Heimatlandes unter verschiedensten Bedingungen. Dabei bewunderte ich den Sonnenaufgang, musterte Anhaltspunkte im Nebel, besuchte meine Kraftplätze bei Regen, Tag und Nacht. Jedes Mal ergibt sich ein anderer Blick auf die Weiten des Landes. Immer zieht dich eine andere, neue, unbekannte Stimmung in deinen Bann.
Ab und zu entführe ich meine Liebste in die „Landschaftsromantik“. Sie ist die Einzige, die ich über meine Leidenschaft aufklärte. Alle anderen würden das nicht verstehen. Sie bemüht sich zumindest meinen Gedanken zu folgen. Das ist aber nicht immer einfach. Bereits im Volksschulalter bemerkte ich, dass ich wohl mehr Gedanken oder andere Gedanken hatte als meine Mitschüler. In dieser Hinsicht fühle ich mich wirklich einsam, denn bis heute „zerdenke“ ich die Dinge. Damit bin ich zumeist auf verlorenem Posten. Es zieht mir den Boden unter den Füßen weg, es raubt mir den Atem, es macht mich müde und es macht mich krank. Lethargie. Aber dennoch zahlt es sich aus. Also denkt nach!
Die Erfahrungen der Menschen, also deren Erkenntnisse, unterscheiden sich grundlegend, aber je öfter ich nachdenke und aus der Vergangenheit lerne und je öfter ich meine Sorgen mit den Weltbedürfnissen abgleiche, desto glücklicher werde ich, desto mehr profitiert die Weltbevölkerung davon und desto eher kann die Menschheit wahrhaftige Fortschritte verzeichnen.
Wenn ich mich da oben wieder finde, so erhalte ich Antworten auf meine persönlichen Fragen, die globalen Probleme und für meine Seele. Also denkt nach! Die Gedanken sind frei! Unter jeder Zensur, jedem Leid und jeglicher Gehässigkeit wird ein menschliches Gut nicht unterdrückt. Das geistige Eigentum des Individuums. Wir sammeln Eindrücke, ziehen Rückschlüsse auf die Menschheitsgeschichte und wollen uns weiterentwickeln. Aber bitte liebe Menschen, macht das nicht nur in der Technologie, sondern auch mit eurem Bewusstsein. Denkt nach, ihr verzweifelten Wesen! Es ist anstrengend, aber es lohnt sich. Denkt nach, ihr von äußeren Kräften gesteuerten und kontrollierten Höhlenmenschen! Ihr seid keine Roboter. Ihr habt einen eigenen Willen! Ihr verändert die Welt. Also denkt nach!
… inspiriert durch „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“/Philipp Weiss
07/2021
© Josef Thomas Engelmayer 2021-11-29