von Natascha Krauss
Es fühlte sich wie Stunden, nein Tage an die Kio damit verbrachte mich auf den neusten Stand in der intermagischen Politik zu bringen. Noch immer fand ich das sie Parallelen zu der menschlichen Welt frappierend waren, hielt mich jedoch zurück und ließ den Mann vor mir sprechen. „Und deshalb ist es wichtig deine Gabe so schnell wie möglich in Einklang mit Portalis zu bringen.“ „Aber bin ich denn nicht schon Portalis?“, mein Kopf schwirrte langsam von den vielen Informationen und Hunger bekam ich auch langsam. „Du bist Portalis aber auch dieser Ort hier ist Portalis. Erst wenn deine Kräfte mit dem Ort vereint wurden, kehrt die vorherige Macht in diesen Ort zurück. Der letzte Portalis starb bei den Unruhen vor wenigen Tagen.“ Na das waren ja rosige Aussichten für meine eigene Zukunft. „ Seit Jahren hatte Adair nach dir gesucht, doch aus irgendeinem Grund wurde jeder Suchspruch abgeblockt. Der Alte hat schon recht mit den Ansichten, die er hat, allerdings fehlt uns einfach die Zeit, um es nach alter Schule zu machen.“ Da der Mann vor mir nicht älter als 30 auszusehen schien, war sein Unmut mit der „alten Schule“ irgendwie verständlich, auch wenn ich mir sicher war das 300 näher an sein tatsächliches Alter kam „Ist es nicht merkwürdig, dass ich die Situation dennoch relativ gelassen aufnehme?“ Stille. Kio wandte mir den Rücken zu als er weitersprach „ Jahrzehnte lang warst du für jegliches magisches Radar nicht aufzufinden. Auch ich fragte mich oft, ob es an deinem Schicksal lag oder an einer unbekannten Person, die deine Zukunft schon Jahre vorausgeplant hatte. Nun da der Bann gebrochen ist, kann ich erahnen das dein Unterbewusstsein sehr wohl wusste welche Identität du eigentlich innehattest. Wer auch immer dich verstecken wollte, hat dennoch darauf geachtet dich Stück für Stück mit Magie zu füttern.“ seine Worte ergaben keinen Sinnen. Überhaupt keinen. Ich ließ sie jedoch so stehen, da gerade etwas ganz anderes meine Aufmerksamkeit erregte. Die pulsierenden Lichtandern hatten während unseres Gesprächs, die Richtung gewechselt und waren langsam aber zielstrebig über das gekerbte Holz auf dem Boden gewandert. Ein farbenfrohes Muster hatte sich um uns gebildet und während der Boden um Kio in tiefen rot erstrahlte, so war ich erneut von dunklen blau umgeben. Genau wie bei dem Zwischenfall mit dem SUV zog sich das Licht nun auch an meinem Körper hoch und verharrte wie zum Gruß in meinen Handflächen „Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie ich das hier gerade finden soll.“ Rief ich Kino zu, meine Stimme schrill vor Anspannung. „Du wirst jetzt einfach nichts tun und deine Kraft wird sich dir ganz von allein offenbaren. Reagiere nicht panisch und fühle einfach nur die Verbindung, die sich gerade für dich aufbaut.“ Das war zwar leichter gesagt als getan, dennoch blieb ich einfach stocksteif stehen und beobachtete aus zusammen gekniffenen Augen wie das Licht immer weiter über meinen Körper wanderte und sich mittig auf meiner Brust sammelte. Kurz verschwand die Intensität des Lichtes nur, um dann mit voller Wucht in meinen Körper zu fahren. Ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus und während ich noch verschwommen wahrnahm, dass Kino seine Hände schützend vor sein Gesicht gelegt hatte, war da plötzlich eine Stimme die zu mir Sprach „Willkommen zu Hause mein Portalis. Ich habe auf dich gewartet!“
© Natascha Krauss 2023-09-01