von Matthissa Tirok
Pyrit, auch als Schwefelkies oder Eisenkies sowie Katzen- oder Narrengold bekannt, ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral aus der Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Pyrit ist in jeder Form undurchsichtig (opak) und entwickelt überwiegend idiomorphe Kristalle in der Form von Würfeln oder Pentagondodekaedern. Auch Oktaeder und Disdodekaeder sind verbreitet sowie Kombinationen zwischen diesen Formen. Die Kristallflächen zeigen oft eine charakteristische Streifung und im frischen Zustand einen lebhaften Metallglanz.
Mit einer Mohshärte von 6 bis 6,5 gehört Pyrit zu den harten Mineralen, die sich ähnlich wie das Referenzmineral Orthoklas gerade noch mit einer Feile ritzen lassen.
Im Altertum umfasste der Begriff pyrítes allerdings nicht nur das heute als Pyrit bekannte Mineral, sondern auch andere „Feuer in sich bergende“ Steine. So beschrieb Plinius beispielsweise in seinem 36. Band der Naturalis historia zur Beschaffenheit der Steine zwei Arten von metallisch aussehendem Pyrit von silberner beziehungsweise goldener Farbe aus den Gruben Zyperns. Es wird vermutet, dass es sich beim goldfarbigen um den heutigen Pyrit (möglicherweise einschließlich Kupferkies) und beim silberfarbigen um ein anderes, bisher nicht identifiziertes Sulfid handelt.
Der umgangssprachliche Name Katzengold leitet sich vom althochdeutschen Kazzūngold ab, was „goldgelbes Kirschharz“ bedeutet. Diese Bezeichnung tauchte schon in Handschriften aus dem 12. Jahrhundert auf mit der Vorstellung von etwas Falschem oder Unechtem (im Gegensatz zu echtem Gold). Meist wird der Begriff Katzengold zwar im Zusammenhang mit Glimmer im Allgemeinen beziehungsweise verwitterten Biotit im Besonderen verwendet, findet sich aber auch als Bezeichnung für den Pyrit.
Von Esoterikern wird Pyrit als Heilstein gegen Arthritis und Ischiasschmerzen eingesetzt. Radialstrahlig gewachsener Pyrit – eine sogenannte „Pyritsonne“ – soll als Amulett-Anhänger am Hals getragen zum einen gegen Magen- und Verdauungsstörungen wirken und zum anderen das Immunsystem stärken. Pyrit bringt der Selbsterkenntnis näher, da er über sich selbst nachdenken lässt, um so Schwächen, Kehrseiten oder unterdrückte Erinnerungen besser aufdecken zu können. Er offenbart auf diese Weise die mögliche Ursache von Blockaden sowie Ängste, hilft diese zu lösen und kann sogar Depressionen lindern.
© Matthissa Olensky 2023-09-13