von Catrin_mit_C
Schreibt sie wirklich über Brüste? Ja, tut sie. Für mich ist es kein Tabuthema. Sollte es für niemanden sein. Unsere Gesellschaft befasst sich mit so vielen Dingen, da sind Brüste noch das harmloseste. Dieses ewige Brust hier, Brust da echauffieren. Nippelgate hier, Nippelgate dort. Sie gehören dazu, Punkt. Teilweise überbewertet, denn eine Frau hat noch viel mehr zu bieten, als lediglich auf ihren Vorbau reduziert zu werden.
Es sind weder Melonen, noch Möpse, noch Titties oder sonst etwas – einfach Brüste. Und ja, sie machen auch kein Geräusch (haben sie nie und werden sie auch nie), wenn sie wie Hupen gedrückt werden, begleitet von einem lustigen „MöpMöp“. Das einzige Geräusch, das vielleicht ertönt, ist ein Klatschen von der Ohrfeige.
Sie können mehr, als nur atemberaubend im Dirndl aussehen (und das tun sie bei jeder Frau), Babies säugen oder auf Plakatwänden den ein oder anderen Unfall verursachen.
Heute aber geht es mir um die Verpackung. Jede Brust ist auf ihre Art und Weise schön. Egal ob verpackt oder nicht. Ob groß oder klein. Da es gesellschaftlich immer noch verpönt scheint, auf den „Käfig“ obenrum zu verzichten oder weil Frau selbst einfach die Blicke beim ersten kühlen Windhauch auf die Nerven gehen, wird ein BH getragen. Übrigens, nicht jede Frau ohne BH will aufreizend sein. Sie hat vielleicht einfach keine Lust auf einengen oder sie findet keine passende Größe.
Den richtigen BH zu finden, gleicht der Raketenwissenschaft. Hat man einen gefunden, ist die Freude groß – genauso wie die Wahrscheinlichkeit, immer noch die falsche Größe zu tragen. Dann verderben einem unterschiedliche Marken und Formen die Freude – Gott, wer hat bloß diese Spitztüten-Schnitte erfunden? Das Material (Netz, Spitze, Baumwolle, Latex, Elasthan..), BH-Art (PushUp, Bügel, Soft-Cups, Bralette, Wonderbra, Minimizer, Maximizer) – hierüber kann man eine Doktorarbeit schreiben.
Für Männer gibt es nur groß oder klein – manchmal auch noch A, B, C. Ganz einfach oder? Sie besitzen auch die „genialste“ Messgröße der Welt – ihre Hände! Sind ja weltweit genormt, von USA bis Japan. Aber A ist nicht gleich klein und C ist nicht automatisch groß – das Zauberwort heißt Kreuzgröße. Die ließ mich selbst schon mehrfach verzweifeln.
Zum Abmessen ins Geschäft? Wäre eine Lösung, aber kein Erfolgsgarant. Man bestellt online zig Größen. Keine passt, gehen zurück, frustrierend. Zu klein, zu groß, zu eng, die Träger zu kurz, Steg steht ab, Bügel drückt, Spitze kratzt, beim Strecken fällt was raus – es ist zum Haare raufen. Wie kann so wenig Stoff, so immense Probleme bereiten?
Das traumhafteste, befreiendste Gefühl ist es doch, wenn wir nach einem langen Tag die Häkchen lösen. Dieser Moment – priceless.
Manchmal werden wir gar nochmal überrascht und dann heißt es flott erneut: „Husch, husch ins Körbchen (hoffentlich das Richtige)“ um auch ja niemanden zu echauffieren.
© Catrin_mit_C 2021-06-29