RAUHNÄCHTE UNTERWEGS

AmelieRiedell

von AmelieRiedell

Story
2020 – 2021

Schon lange hatte ich mir gewünscht, Weihnachten und Sylvester im Süden zu verbringen.

Die Rauhnächte beginnen für mich immer am 21.12 und enden deutlich spürbar am 06.01. Am 21.12.20 befand sich unsere sechsköpfige Gruppe auf der Durchreise durch Serbien. Nach wochenlangem Nebel, Kälte und Regen begrüßte uns hier die schillernde Sonne vom tiefblauen Himmel. Abends fuhren wir über die bulgarische Grenze, um auf einem Berg und Kraftort diesen besonderen Tag mit gemeinsamer Meditation und Redekreis zu beenden. Am Abend des 22.12. übernachteten wir kurz vor der griechischen Grenze an heißen Quellen.

Heiligabend starteten wir vom Strand auf der Höhe des Olymps in Nordgriechenland und fuhren mit unserer Karawane zu den Thermophylen. Unser veganes Festessen genossen wir direkt an den heißen Quellen mit reichlich Wein und Gesang. Ob genügend Weiblichkeit vorhanden war, vermag ich als fast einzige Frau nicht zu beurteilen, ich empfand allerdings die griechische Natur als kraftvolle Ergänzung meiner Wenigkeit. Den ersten Weihnachtstag entdeckten wir das pandemiebedingt verschlossene Delphi Orakel auf unsere Art und wurden von Regenbögen und Wolkengebilden verwöhnt. Am zweiten Feiertag kamen wir an der Westküste des Peloponnes an – am Strand des Lebens. Wir begegneten dem Abend mit Feuer, Essen, Musik und Tanz. Dazu verbreiteten sich mutige Visionen über Erde 2. In den nächsten Tagen lernten wir einige Menschen kennen, die für die Verwirklichung ökologischer Gemeinschaften in Griechenland eine Schlüsselfunktion bilden könnten. Meine persönlichen Träume und Visionen waren inzwischen immer konkreter geworden. In dieser Umgebung, mit diesem Klima und der griechischen Mentalität könnten diese Wirklichkeit werden. Und ich erfuhr, dass hier viele andere Deutsche auch diese eine große Vision vom menschenwürdigen Leben in sich tragen.

Sylvester feierten wir auf einem Berg mit 15 Hunden in lauer Nachtluft. Eine dritte Frau kam in unsere Gruppe. Nun waren wir zu sieben! Der Neujahrstag war magisch: Wir saßen auf dem Berg im goldenen Sonnenlicht im Kreis und sortierten Ess-Oliven, die wir am Tage zuvor gepflückt hatten.

Wir waren inzwischen wetterbedingt in ein Ferienhaus in Strandnähe eingezogen, um unsere Redekreise im Trockenen und Warmen halten zu können, Wäsche zu waschen und warm zu duschen. Nun kreierten wir auch die leckersten Gerichte. Die Zivilisation hat eben auch ihre guten Seiten.

Überraschenderweise wurde unsere Unterkunft bis Ende Februar bezahlt. Großen Dank- so haben wir nun ein Basislager für uns sieben sowie alle weiteren Menschen, die noch zu uns kommen werden.

Vom 04. bis 06.01 feierten wir unser Mensch – Sein im wunderschönen Süden des Peloponnes bei einem autark lebenden Schweizer Olivenanbauer. Wir gewannen vielseitige Eindrücke in das Leben in Verbundenheit.

Am 07.01.21 begannen wir gestärkt und voller Inspiration mit der Olivenernte und der Manifestation unserer Vision.

© AmelieRiedell 2021-01-27

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