Raum für Selbstreflexion

Heute habe ich mir bewusst Zeit genommen für mich. Es ist ein Raum entstanden, in dem ich meine Selbstfürsorge fördern konnte. Das bedeutet, dass ich gut für mich und meine Bedürfnisse sorge, dass diese an erster Stelle auf meiner To do Liste stehen. Ein Raum für Bedürfnisse zu schaffen finde ich extrem wichtig für ein erfülltes und gelungenes Leben. Ich habe das lange Zeit meines Lebens nicht gewusst oder jedenfalls war es mir zu wenig wichtig. Das ändert sich jetzt. Ich versuche den ganzen Tag so zu gestalten, dass er meinen Bedürfnissen entspricht. Klar, es gibt Tage da rumpelt es. Nichts geht nach Plan. Das ist auch schön, denn zu wissen, dass ich mir selbst wieder Raum schaffen kann, um das Vergangene zu reflektieren, gibt mir eine große Sicherheit. Ich bin mein eigener Coach.

Am liebsten reflektiere ich schriftlich. Ich versuche in erster Linie meine Gefühle zu benennen, sie zu fühlen und gleichzeitig zu beschreiben. Oft verändern sie sich mit dem Schreiben. Ich kann mich an der Hand nehmen und durch schmerzhafte Themen hindurch begleiten. Sehr oft fließen die Tränen. Weinen ist für mich ein großes Glück geworden. Immer wenn Tränen rollen, geschieht Heilung. Ich fühle mich hinterher müde, aber sehr zufrieden. Tränen lindern unseren Schmerz, ohne ihn zu verdrängen.

Ein weiterer Reflexionsraum ist die Natur. Gerne mache ich Spaziergänge. Alleine und ohne Handy gehe ich los. Zwanzig Minuten reichen völlig aus um den Kopf zu leeren, die Gefühle neu zu ordnen und zu sehen, was wirklich wichtig ist im Moment. Je nach Situation kann auch die Yogamatte ein Ort der Selbstreflexion sein. Wie geht es meinem Körper? Kann ich mich hingeben? Bin ich unruhig? Auch hier braucht es nicht viel Zeit. Zehn Minuten Yoga wirken Wunder.

Die Königsdisziplin ist das Sitzen in der Stille. Dies gelingt mir am besten nach einer Bewegungseinheit. Auch hier braucht es nicht viel Zeit. Manchmal denke ich zehn Minuten über eine bestimmte Situation nach. Auch das ist okay. Diese Gedanken haben ihren Raum bekommen und am nächsten Tag sind es wieder andere. Zwischen den Gedanken blinken manchmal Geistesblitze auf wie Sternschnuppen. Nicht immer, aber ich habe die Möglichkeit geschaffen, dass es geschehen kann.

Ein weiterer Raum für Selbstfürsorge entsteht, wenn wir bewusst wählen, was wir konsumieren möchten. Sei es Nahrungsmittel, aber auch der bewusste Konsum von Medien. Das kann unser Leben sehr stark beeinflussen. Wir können nicht wählen, was in der Welt geschieht, aber wir können selber bestimmen, wo unser Fokus liegt. Und diesen Fokus auf unserer Selbstachtachtsamkeit zu halten kann unser Leben so wundervoll und zufrieden werden lassen. Es ist wie eine zarte Pflanze, die aus dem Boden sprießt und sich dem Licht entgegen neigt.