von G.F. Stöger
Tausende Tonnen Elektroschrott landen jährlich auf Deponien. Viele davon in Afrika, wo auslaufende Giftstoffe das Grundwasser und folglich die Bevölkerung verseuchen. Unlängst wurde bekannt, dass mehrere österreichische Abfallunternehmen nicht deklarierten Plastikmüll nach Asien verschifft hatten. Das Schiff musste umkehren, die Unternehmen werden hoffentlich hohe Strafen ausfassen.
Ich selbst bin Elektronikerin und habe sicherlich zehnmal die alte Stereoanlage zerlegt, gereinigt und gelötet, um sie weiter benutzen zu können. Als deren Tage gezählt waren, wurde sie am Bauhof zur professionellen Ausschlachtung und Entsorgung gebracht und anschließend jene Anlage des Bruders auf Vordermann gebracht, welche beinahe gleich viele Jahre am Buckel hatte wie die entsorgte.
Momentan läuft eine Sammelaktion der Stadt. Alte, nicht verwendete oder defekte Geräte können abgegeben werden, um repariert eine zweite Chance zu erhalten. Reparaturcafes gibt es hierzulande bereits seit Jahren. Man erhält Hilfe bei der Wiederherstellung und für denjenigen mit zwei linken Händen, wird ein Reparaturservice angeboten.
In unserer Bibliothek steht ein offener Kühlschrank, wo man das Zuviel der gekochten Menge deponieren kann. Jemand anderes freut sich anschließend darüber.
Genial finde ich die Ö3-Wundertüte. Alte oder kaputte Handys werden gesammelt. Die Einzelteile werden ausgebaut und die seltenen Erdmetalle recycelt. Wenn schon durch Kinder- oder Sklavenarbeit gefördert, kann man diese wenigstens wiederverwenden.
Auch refurbishte Elektronik gibt es zu kaufen. Wenn Firmen auf die neueste Technologie umstellen, ist das Alte immer noch funktionstüchtig. Gereinigt und kontrolliert kann diese erworben werden. Mein Stand-PC plus Bildschirm funktionieren bestens seit 5 Jahren!
Ebenso werden die alten (FSC zertifizierten) Gartenmöbel aufpoliert. Nach stundenlangem Schleifen und Ölen schauen sie beinahe aus wie neu. Entsorgen und neue kaufen ist wesentlich einfacher. Befriedigender und stolz machend ersteres.
So halte ich es, wie meine Kinder nach unzähligen Folgen von “Bob der Baumeister” indoktriniert und im Schlaf singend mit dem Motto: Reduzieren, recyceln, wiederverwerten.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, Rohstoffe zu sparen, um die Ausbeutung unserer Welt und vieler Arbeitskräfte zu verhindern oder wenigstens geringer zu machen. Es gibt kleine Ideen und große. Deren Erfolg hängt von UNSEREM Einsatz ab. Jeder kann einen Beitrag leisten!
So stelle ich als Abschlussfrage Bob zitierend: Können wir das schaffen?
Antworten wir ihm doch: YO, WIR SCHAFFEN DAS!
© G.F. Stöger 2021-05-04