reich beschenkt

Ursula Daum

von Ursula Daum

Story

Geschenk? Was bedeutet dieses Wort für mich? Womit verbinde ich es? Schenke ich lieber oder lasse ich mich lieber beschenken? Was löst ein Geschenk in mir aus, egal ob beschenkter oder Schenkender. Warum möchte ich schenken? Wie schenke ich? Was schenke ich?

Da fällt mir das Buch die fünf Sprachen der Liebe ein. Es geht um Beziehungssprachen, die die Liebe zum anderen ausdrücken. Diese sind: Lob und Anerkennung, Geschenke, die vom Herzen kommen, Hilfsbereitschaft, Zärtlichkeit und Zeit schenken. Sind diese Arten Liebe zu zeigen, nicht alles Geschenke?Jede einzelne gelebte Sprache ist Ausdruck dessen, dass wir unser Gegenüber lieben. Schenken ist ein Akt der Dankbarkeit und Zuneigung.

Zu Beginn dieses Jahres legte ich mir einen Terminkalender zu. Einer, der Platz hat für Notizen, Platz für kleine Zeichnungen. Es sollte ein besonderer Kalender werden. Keine Planer für Verpflichtungen oder Termine, die beruflich einzuhalten sind. Es sollte ein Büchlein werden, mit all meinen ganz besonderen Zeitgeschenken an mich und für mich. So schrieb ich in diesen Kalender Termine ein, die für mein Wohlbefinden von Bedeutung sind. Das waren Frisör, Fußpflege oder Therapiestunden. Aber auch Verabredungen zum Essen, Frühstück, Kaffee oder Spaziergang fanden Platz. Dann gab es spontane Ereignisse, die mir zuteilwurden. Auch diese schrieb ich in diesen Kalender ein. So füllte er sich Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat.

Dieses Jahr geht bald zu Ende und ich blättere in meinem Büchlein. Reich beschenkt, denke ich. Sehr reich beschenkt wurde ich in diesem Jahr.

Es fällt mir auf, dass da drei Begebenheiten sind, die sich durch das ganze Jahr ziehen.

Da lese ich von den sportlichen Betätigungen, die zum einen Bewegung im Freien beim Wandern, Langlauf, Schi fahren, Rodeln oder Spaziergänge und zum anderen drinnen beim Yoga oder Meditation. Ich bin beeindruckt, wie sportlich ich für meine Verhältnisse dieses Jahr unterwegs war. Reich beschenkt, denke ich wieder.

Das Zweite, das ich herauslese, sind die Begegnungen, die mir in meinen aufgeschriebenen Zeitgeschenken für mich an mich auffallen. Ein Herz hier ein Smiley da, verstärken dieses Glücksgefühl, die Freude und Dankbarkeit, die ich für all die Begegnungen im fast vergangenen Jahr hatte. Ich halte innen und spreche laut zu mir: reich beschenkt – sehr reich.

Das dritte, sind die Berührungen, die ich festhielt. Berührungen zum Wohle meines Körpers, die ich als großes Geschenk empfinde. Pflege und hege deinen Körper, er ist Tempel deiner Seele. Reich beschenkt bin ich – ja reich.

Bewegung – Begegnung – Berührung. Diese 3 B’s sind die Geschenke an mich für mich.

Drei weitere B’s haben sich dazu gesellt: Beständigkeit – Beharrlichkeit – Begeisterung

In dem Bewusstsein, dass dieser Timer auch dazu beigetragen hat, dass ich mich immer mehr und besser kennenlernte und kennenlernen darf, werde ich diese Art Kalender auch im kommenden Jahr pflegen, denn reich bin ich beschenkt

© Ursula Daum 2021-12-12

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