von Horst Sammet
Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung, sagt man und ich bin an diesem Samstag früh auch schon munter. Die heimische Küche zieht mich an und da fällt mir ein, dass ich für heute noch einen Kuchen zum Milchkaffee machen könnte. Ich schaue nach Zutaten und finde noch einen Rest Kokosmehl, Krokant ist auch noch da und etwas Marzipan.
Unsere Freundin Anni hatte uns vorgestern frische Eier aus der Steiermark, genauer gesagt von den Hühnern ihres Bruders aus Lambach, mitgebracht. Ein herzliches Dankeschön dafür. Ich richte mir, zusätzlich zum restlichen Kokosmehl, noch Weizenmehl her und hole Milch und Butter aus dem Kühlschrank. Zu diesen 250 Gramm Butter kommt genau die gleiche Menge Zucker und etwas Vanillezucker.
Diesen mache ich jetzt auch selbst, nachdem mich Helga aus Berlin darauf aufmerksam gemacht hat. So steht nun in meinem Küchenschrank auch ein Glas mit Schraubverschluss, in welchem sich zwei Stangen Vanille befinden, die im Standard-Zucker liegen und dabei ihr Aroma abgeben.
Von den schönen grünen und braunen Steiermark-Eiern schlage ich 5 Stück auf und gebe sie zu der Butter-Zucker-Mischung. Diese drei Zutaten rühre ich dann schaumig. Nun kommen der Rest Kokosmehl (etwa 50 Gramm) und 325 Gramm Mehl, welches ich bereits mit Speisesoda (Backpulver) vorgesiebt habe, löffelweise dazu. Es folgen125 ml Milch, etwas Rum, Zitronensaft und eine Prise Salz. Zur Geschmacksabrundung kommen noch etwa 50 Gramm Marzipan, eine Handvoll Krokant und 200 Gramm gemahlene Mandeln hinzu.
Diese Teigmasse lasse ich von meiner Küchenmaschine gut und lange rühren. In der Zwischenzeit gebe ich weiche Butter in meine Guglhupfform und streue Semmelbrösel hinein. Schon kommt der fertige Teig in die Form und bei 170°C Heißluft backe ich den Kuchen in 60-80 Minuten fertig und mache die Holzstäbchenprobe, um zu sehen, dass er auch wirklich gut durchgebacken ist.
Meine Liebste schläft noch immer und so kann ich schon mal den Tisch für unser Frühstück eindecken. Wahrscheinlich hat sie die Tassen oder Teller klappern hören, denn die Schlafzimmertür geht auf und ich höre ein fröhliches “Guten Morgen” und gleich danach “hier riecht es aber köstlich”.
Den Kuchen habe ich schon aus der Form gestürzt und mit Puderzucker bestäubt. Als meine Liebste das sieht, wird ihr Lächeln noch intensiver und ich bekomme eine feste Umarmung und ein dickes Bussi.
Beim Frühstück überlegen wir, was noch zu erledigen ist und stellen fest, dass wir für das Wochenende alles im Haus haben, der Kuchen ja bereits fertig ist und so können wir an diesem trüben Tag, an dem es leider nicht mehr als 10 Grad hat, gemütlich und ohne Zeitdruck mindestens eine Stunde spazierengehen.
Bei jedem Schritt auf dem Heimweg freuen wir uns auf den frischen Restlkuchen, von dem ich nach dem Aufschneiden das Bild gemacht habe und ihn bei story.one verewige . Heute, am 23.04.2022, gibt es zwar nichts zu feiern, aber jeder gemeinsame Tag ist ein Geschenk für uns und das ist genug Grund zu feiern.
© Horst Sammet 2022-04-23