von Martina Grimus
Es gibt sie noch – die „richtigen MĂ€nner“! Freudvoll vernehmen wir Frauen diese Feststellung. Ein lockendes Versprechen? Welches gehalten werden kann?
MĂ€nner. Keine muskelbepackten Heulsusen, die sich einschmieren, um wie „Speckschwatteln“ zu glĂ€nzen. Keine kettnergestylten, gestiefelte JagdmĂ€nner, die panisch mit den HĂ€nden fuchteln, wenn ein Bienchen am Kopf vorbeisummt.
Keine Lenker schnittiger SportwĂ€gen, die eine Gebrauchsanleitung suchen, wenn ihr 8-Zylinder nach Ăl ruft. Oder gar beim Landcruiser-Diesel die ZĂŒndkerzen suchen.
Es sind „richtige MĂ€nner“, die bereits SchweiĂausbrĂŒche bekommen, wenn sie einen Staubsauger anschauen – ohne diesen mal kurz im Haus saugend spazieren zu fĂŒhren. MĂ€nner, die aber mit Bravour den Kochlöffel schwingen und deren Liebe zu den GenĂŒssen des Lebens einfach und schlicht „mitreiĂend“ ist.
„Richtige MĂ€nner“, die uns „Weiber“ schon mal zurechtweisen und unsere stundenlangen Monologe zu einem uns wichtigem Thema, kurz und prĂ€gnant in wenigen SĂ€tzen – nicht minder trefflich – komprimiert wiedergeben.
„Richtige MĂ€nner“. Ach, die uns dann und wann eine TĂŒr öffnen, um uns galant den Vortritt zu gewĂ€hren. Nein, meine Damen! Nicht, weil sie hintergedanklich ihrer Unsicherheit frönen, sondern weil sie uns fĂŒr schön und „sehenswert“ erachten! MĂ€nner, die uns mit sanften Blicken betrachten. Einfach so. Ohne groĂen Anlass unsere Hand nehmen, um einen respektvollen Kuss auf deren HandrĂŒcken zu hauchen.
„Richtige MĂ€nner“, die uns im Kino immer noch nach Jahren der Zweisamkeit spontan umarmen und nach uns greifen, wenn sie dank einer gruseligen Filmszene erschrecken. Richtige MĂ€nner, die lachen, sodass es ihre Popopotscherln beinah` von den Sitzen hebt. Und, die schweigen, wenn der Schmerz ihre Seele berĂŒhrt.
„Richtige MĂ€nner“.
MĂ€nner also, die den Grenzgang zwischen Macho, Weiberheld und Weichei meistern. Jene, die gleich uns Frauen, alles andere als perfekt sind.
MĂ€nner, die uns und ihre Familien unter ihren Schutz stellen, fĂŒr die Freundschaft eine Herzensangelegenheit ist. MĂ€nner, die uns das GefĂŒhl schenken, geehrt und geachtet zu werden.
Einfach so. Weil ihr Vermögen zu lieben, keinesfalls geringer ist, als das unsere…..
© Martina Grimus 2020-09-26