Römische Brunnen 2

Eva Filice

von Eva Filice

Story

Die Brunnen Roms begeistern mich in ihrer Vielfalt, mit ihrem monumentalen Aussehen genauso wie durch ihre oft verborgenen Schönheiten. Vor einem Brunnen stehend lasse ich meinen Gedanken freien Lauf und überhöre den römischen Verkehrslärm.

Aus den Aquädukten Roms quoll seit der Antike frisches Quellwasser aus den nahen Bergen. 1581 wurden sie erneuert und als Endpunkte bewundern wir heute mehrere berühmte Brunnen. Jeder der Brunnen verlockt zu einer genauen Betrachtung, denn die Einzelheiten der Ausstattung verdienen große Beachtung.

Die imposante spätbarocke Fontana di Trevi ist als Schaubrunnen dem Palazzo Poli vorgelagert. Von Papst Clemens XII. wurde das barocke Glanzstück in Auftrag gegeben und 1762 nach 30 Jahren vollendet. Durch die monumentale Fassade aus Travertin gilt die Fontana di Trevi als größter Brunnen Roms. Der Meeresgott Oceanus thront in der Mitte umgeben von Tritonen und Pferden.

Die Fontana delle Naiadi, der Najaden-Brunnen, erbaut 1902, befindet sich auf der Piazza della Repubblica nahe dem Hauptbahnhof Roma Termini. Dieser Brunnen sorgte für Aufruhr da sich die Nymphen in lasziver Haltung am Brunnen räkeln. Beeindruckend wirkt der Brunnen auf der großen Piazza bei abendlicher Beleuchtung.

Die Quattro Fontane in der Nähe des Palazzo del Quirinale bilden die Eckpunkte der vier Häuser an der Kreuzung von Via Quirinale und Via delle Quattro Fontane. Die 4 Brunnen beeindrucken durch ihre aufwendige Darstellung, die den Wohlstand der römischen Bürger symbolisieren. Die detailreiche Ausschmückung des Dianabrunnens, des Junobrunnens, des Arnobrunnens und des Tiberbrunnens wurde zu einem späteren Zeitpunkt ergänzt.

Auf der Piazza Barberini fällt die Fontana del Tritone, der Tritonenbrunnen, sofort ins Auge (siehe Foto). Gian Lorenzo Bernini wurde 1642 mit der Errichtung dieses eleganten Brunnens von Papst Urban VIII. beauftragt. Vier Delphine im Zentrum des Brunnens heben auf ihren Flossen eine große Muschel empor. Darin befindet sich ein gewaltiger Meeresgott, ein Triton, der ein Horn an seine Lippen führt, aus dem Wasser herausquillt. Dem Brunnen wurde über das Aquädukt „Acqua Felice“ Wasser zugeführt, um die Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen.

Bienen waren das Wappen der Papstfamilie Barberini, daher gab es zu dieser Zeit viele Brunnen, die mit Bienen dekoriert waren. Im nördlichen Teil der Piazza Barberini kann die noch erhaltene dezente Fontana delle Api, der Bienenbrunnen, bewundert werden. Gian Lorenzo Bernini setzte in eine geöffnete Jakobsmuschel drei Bienen hinein. Ursprünglich soll das eine Pferdetränke gewesen sein.

In Rom kommt man an den berühmten Brunnen nicht vorbei. Ich lade euch ein mit offenen Augen bewusst abseits der Touristengebiete römische Kostbarkeiten zu entdecken. Verlasst die touristischen Plätze und ihr werdet u.a. viele Brunnen entdecken, die bewundernswert sind. Es lohnt sich! Römische Brunnen 3 folgt demnächst.

© Eva Filice 2022-11-18

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