Ruhelose Stille

Chellie

von Chellie

Story

Eine Schreibblockade.

Seit Wochen finde ich keine Worte – sprudelten sie vorher doch nur so aus mir heraus.

Habe Ideen, doch fehlt mir fĂĽr vieles die Kraft.

Möchte Ruhe und Entspannung finden. Im Moment ankommen. Doch halte ich einen Augenblick inne, merke ich, wie ruhelos ich doch bin.

Das Chaos in meinem Kopf wurde für einige Wochen still. Mein Körper kämpfte mit anderen Eindringlingen, und die Schatten rückten in den Hintergrund.

Heute sind die Schatten weit weg. Ich weiß, sie sind da irgendwo, warten auf den nächsten Auslöser.

Je mehr ich das GefĂĽhl habe: Hey, es geht doch, und versuche, darauf zu vertrauen, dass es im Moment okay so ist, desto unruhiger werde ich.

Der eine Teil bleibt gelassen (naja – so gut er es zumindest kann). Er kennt das alles und hat Vertrauen. Ich bin die Säule, die bei Wind und Wetter noch stehen wird. Wieso kann es nicht dabei bleiben? Zweifel schreien nach Aufmerksamkeit. Meine Zukunft? Das Hier und Jetzt? Was mache ich eigentlich?

Und doch weiß ich, was ich tue. Ich genese – sowohl körperlich als auch seelisch. Ein großer Kraft- und Zeitaufwand.

Ein Teil schreit nach Antworten, und doch weiĂź ich, dass es in Ordnung ist, sie jetzt noch nicht zu kennen.

Die Zeit dafĂĽr wird kommen.

Ein Plan steht, und doch finde ich in diesem GerĂĽst keinen Halt. Es ist standhaft, und doch habe ich Angst, heruntergewackelt zu werden.

Da ist sie wieder – die Zerrissenheit. So viele Gegensätze, die gleichzeitig um den Hauptspot ringen.

Ich wusste an ruhigeren Tagen, dass es zurückkommen würde. Und doch bin ich heute enttäuscht, dass es wieder da ist. Keine Überraschung. Langsam Gewohnheit. Vorhersehbar – und doch unbemerkt angeschlichen.

Suche einen stillen Moment, und doch springe ich in der Suche wieder hin und her.

Lenke mich ab: Themen, Taten, Ideen, Recherchen. Tue so viel, obwohl ich müde bin. Möchte es nicht und kann doch nicht aufhören. Will mich ausruhen, doch tue ich es, werde ich nervös. Tue ich zu „viel“, zwingt mein Körper mich in die Knie. Das Maß wurde bereits drastisch gesenkt.

Verloren zwischen dem, was ich will, und dem, was ich brauche. Erhalte keine klare Sicht, wie es richtig oder gut für mich wäre. Hast und Rast fühlen sich beide nicht richtig an – das Dazwischen zu unklar. Gefangen zwischen dem falschen Richtigen und dem richtig Falschen.

© Chellie 2025-07-04

Genres
Anthologien
Stimmung
Herausfordernd, Dunkel, Emotional, Reflektierend