Rumänien – 40 Jahre Erfahrungen

Alois Georg

von Alois Georg

Story

Bei meinem ersten Job war ich für Kontakte zum Tourismus zuständig, so auch zum rumänischen Tourismusamt in Wien. Ich war Reiseredakteur und schon vor 40 Jahren mit Rumänien befreundet. Kurz danach wechselte ich zu einem Fachverlag für Tourismus, von da an war der damalige rumänische Tourismusvertreter in Wien an den Kontakten zu mir und dem Verlag interessiert.

Ich war mehrmals zu Pressereisen in Rumänien eingeladen. Es entwickelte sich eine Freundschaft, war der gute Mann doch in Wien ohne Familie, die durfte damals aus Vorsichtsgründen Rumänien nicht verlassen.

1989 kam es zu einem personellen Wechsel und auch der Diktator des Landes wurde gestürzt. In diesen Wirren im Land gab es keine Unterstützung für Tourismusämter im Ausland, allerdings war das Land an devisenbringenden Besuchern interessiert. 1990 fand zu Jahresbeginn wieder die Ferienmesse in Wien und in anderen Landeshauptstädten statt. Ich habe damals das rumänische Tourismusamt mithilfe der Messe Wien und anderer unterstützt, um dem Land die Teilnahme zu ermöglichen.

Der neue Tourismusminister wurde eingeladen, sein Aufenthalt finanziert, Kontakte hergestellt, etwa zu den Casinos Austria und so hat der rumänische Tourismus die Krise im Land etwas besser überstanden. Anfang der 90iger Jahre waren viele Reisebürovertreter in der Pension meiner Frau günstig untergebracht. Der Minister hat mich mit einem Fotografen eingeladen ins Wintersportgebiet Poiana Brasov, im Sommer an die Schwarzmeerküste. So konnte ich auch redaktionell bei verschiedenen Fachzeitschriften und Magazinen über die Urlaubsmöglichkeiten in Rumänien berichten.

Nicht vergessen sei die Fahrt durchs Donaudelta zum Sonnenaufgang ebendort und zur Vogelbeobachtung. Dummerweise war es bewölkt an diesem Frühmorgen, aber warm genug, dass sich hunderte Moskitos unserem Ruderboot näherten und dann tagsüber das Motoboot so knatterte, dass die Vögel fluchtartig verschwanden. Also während der Reisen durch das Land waren auch recht zwiespältige Eindrücke damals zu erhaschen.

1994 kam dann ein neuer Vertreter aus Rumänien, aber nicht minder interessiert an Kontakten zu meiner Arbeit bei inzwischen neuen Verlagen. Er konnte später seine Familie mitbringen und war über zwei Jahrzehnte in Wien für sein Land Rumänien und mit Kontakten in der Tourismusbranche aktiv. Mein letzter Aufenthalt in Rumänien war 2006, anlässlich der Ernennung von Sibiu, Hermannstadt zur europäischen Kulturhauptstadt. Der Bürgermeister damals ist inzwischen Staatspräsident. Erhalten blieb die Karikatur des bekannten Künstlers Stefan Popa.

Von da an ging es bergab mit meinen guten Beziehungen zum Tourismusamt, dem Tourismus Rumäniens ging es immer besser und schließlich wurde vor 4 Jahren sogar das Büro am Opernring geschlossen. Nichts, aber schon gar nichts währt ewig!

© Alois Georg 2021-01-25

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