von Klaus Schedler
(„Seitdem wir nicht mehr an Gott glauben, glauben wir nicht an nichts, sondern an alles Mögliche“, so Gilbert Keith Chesterton (1937). Seit langem sind wir vielerorts nicht in der Lage, Kindern die Ostergeschichte zu erklären, sondern lassen sie über das Heilsgeschehen im Unklaren. Statt dessen ziehen wir es vor, unsere Kleinen nach Strich und Faden zu belügen, indem wir ihnen erklären, dass der Osterhase in der Lage sei, bunte Hühnereier in die Nester zu legen, die man nur am Ostersonntag im Garten oder in Verstecken in der Wohnung findet. All dies wird natürlich von der Wirtschaft eifrig unterstützt, die als Komplize dieses Unfugs zeitgerecht Unmengen von Schoko-Osterhasen und Schoko-Eiern in den Handel bringt, um saftige Gewinne einzustreichen.)
Also erzählen wir doch, was vor etwa 2.000 Jahren zu Ostern wirklich geschah? Nachdem der Herr Jesus groß geworden war, ist er durch das Land gezogen und hat allen Leuten erzählt, wie man richtig zusammenleben soll, und zwar so, wie es der liebe Gott gewollt hätte: Alle sollten nicht nur darauf achten, dass es ihnen selbst und ihren Familien gut geht, sondern jeder und jede sollte alles tun, damit man untereinander den Überfluss gerecht aufteilen kann. Erst wenn wir begriffen hätten, dass alles was wir haben und erreichen können ein Geschenk Gottes ist, das uns nicht allein, sondern uns allen gehört, erst dann würden wir in Frieden mit uns selbst und unseren Mitmenschen leben.
Jesus fand mehr und mehr Freunde und überall wo er auftauchte, kamen mehr Leute, um ihm zuzuhören. Das aber gefiel jenen, die im Land das Sagen hatten, überhaupt nicht und weil sie nicht nur großen Einfluss, sondern auch Soldaten hatten, überlegten sie, wie sie den Herrn Jesus töten könnten. Eben erst, wenige Tage vor einem großen Festtag, dem Pessachfest, war Jesus in die Hauptstadt nach Jerusalem, gekommen und jubelnd empfangen worden. Der Herr Jesus aber ahnte schon, nein er wusste, dass er bereits in größter Gefahr war, ermordet zu werden und er ermahnte daher seine engsten Freunde, unbedingt auch dann weiter fest an seine Lehren zu glauben, egal was auch immer ihm passieren würde. Dann betete er, um stark zu sein, das kommende Leiden und den Tod zu ertragen.
Und so kam es auch: Soldaten nahmen Jesus fest, er wurde zum Tod verurteilt und wie ein Verbrecher am Kreuz hingerichtet, wo er starb.
Da waren Jesu Freunde und Freundinnen sehr traurig und trauten sich zwei Tage lang nicht auf die Straße, doch als der dritte Tag, ein Sonntag, anbrach, gingen drei Frauen erstmals zum Grab. Das aber war leer. Jesus war nicht mehr tot, sondern von Gott wieder lebendig gemacht worden. Nicht so lebendig wie vorher, aber er lebte in und durch seine Worte sowie durch all das, was er getan und gesagt hatte. Mehr noch: Er war in den folgenden Wochen sogar mehrfach den Freunden erschienen.
Da war allen klar: Jesus ist zu Ostern von den Toten auferstanden und er lebt in uns. Immer noch. Auch in Dir, wie auch in mir. Deshalb feiern wir Ostern.
© Klaus Schedler 2021-03-25