Der rote Faden

Barbara Prinz

von Barbara Prinz

Story

MEIN roter Faden ist eine Berg- und Talfahrt: Mir kamen die Berge Salzburgs in den Sinn: Zwei ganze Jahre verbrachte ich am Fuße des Gaisberg, im Salzburger Stadtteil Parsch. Treffen mit ganz besonderen Menschen dort gingen mir sehr zu Herzen. Es war DIE Chance meines Lebens. SALZBURG! Ich war mir der QualitĂ€t und Tiefe meines GlĂŒcks und den Begegnungen stets bewusst.

Meine Geschichten, die ich schreibe, sind alle auf diesem, meinem „roten“ Faden zu finden. Diese wahrhaftig lebensverĂ€ndernden PrĂ€gungen möchte ich nicht ausser acht lassen.

Von dem Moment an, als ich kurz vor der Matura das Plakat sah, „tiefblaue Schrift auf schönbrunnergelbem Hintergrund“, war es um mich geschehen: Angeboten wurde eine Ausbildung zur „Gesundheitstrainerin“. Ich durfte nach Salzburg reisen und die Schule aus nĂ€chster NĂ€he auf mich wirken lassen. Es gab keinerlei Zweifel fĂŒr mich: Hier gehörte ich her, hier sollte ich lernen. Mein Körper sandte ganz besondere Zeichen. Ich erinnere mich noch heute daran. Herzklopfen und Vorfreude.

Der rote Faden beschenkte mich fĂŒr volle 2 Jahre mit intensiven und unvergesslichen Freundschaften: Fand ich als junges MĂ€dchen mit knapp 18 Jahren bei einer Ă€lteren Dame Unterschlupf, welche mir sogar Familienanschluss gewĂ€hrte: „Liemi“ und ich, so nannte ich sie fĂŒr mich, saßen mittags, nachmittags oder abends in ihrem Wohnzimmer zusammen. Wir plauderten, lachten und nahmen unsere Mahlzeiten gemeinsam ein. Die Ă€ltere Frau war fĂŒr mich Halt und BestĂ€ndigkeit, Begleitung und Aufmerksamkeit in einem. Eine weise Persönlichkeit, welche mir in der 2-jĂ€hrigen Ausbildungszeit ein Anker war. Immer wieder denke ich gerne und dankbar an meine Wegbegleiterin und an „meine Salzburg-Zeit“ zurĂŒck. Wie sehr mich diese Zeit erfĂŒllte! Dankbar, dass ich so lange an diesem schönen Ort verweilen durfte. Der Unterricht fand auf einer Privatschule statt. Wie meine Eltern das Geld aufbrachten, ist mir bis heute ein RĂ€tsel. Ich liebte diese Ausbildung. Ich genoß das Lernen in den so ansprechenden hellen RĂ€umlichkeiten. Der Yogaunterricht fand im lichtdurchfluteten Pavillon statt:

Mein Gesicht der Sonne entgegengestreckt, schlief ich regelmĂ€ĂŸig mitten in der Tiefenentspannung ein. Ich schwöre, ich folgte all den angekĂŒndigten Übungen gewissenhaft und mit vollstem Einsatz all meiner FĂ€higkeiten. Ich bekam eine 2 im Zeugnis. Seither machte ich einen großen Bogen um EntspannungsĂŒbungen. Zur Überraschung meiner Mutter lernte ich viel und intensiv, es machte mir Freude Neues zu erfahren. Ich war ehrgeizig. Mein Zeugnis konnte sich sehen lassen.

Zum GlĂŒck durfte ich mein Praktikum im Sommer auf einer Gesundheitsfarm absolvieren, wo ich das Erlernte sogleich umsetzen durfte. Es waren wertvolle Wochen in meinem Leben. Gesegnet mit vielen lieben Frauen und MĂ€nnern, denen ich schon frĂŒhmorgens bei der Morgengymnastik ein LĂ€cheln in ihre Gesichter zaubern durfte.

Danke, Salzburg!

© Barbara Prinz 2019-10-26

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