von Sanguine
ferrum et aes calciamentum eius sicut dies iuventutis tuae ita et senectus tu – Eure Schuhe sollen sein wie Eisen und Messing, und so wie Eure Tage, so soll auch eure Stärke sein.
Entweder es meint, das der Weg beschwerlich sein soll, um Stärke zu erlangen, oder dass der Weg zweifelsohne beschwerlich ist und sich diese Beschwerlichkeit in Stärke wandeln soll, oder man wünscht hier seinem Gegenüber einfach nichts Gutes. Vielleicht möchte hier jemand auch nur seinen harten Umgang rechtfertigen, wie dem auch sei, so etwas wollen die meisten nicht hören, weder das eine, noch das andere.
Ein Priester sagte mal, dass Leben leiden sei, ich finde, das leuchtet ein, denn die Toten leiden nicht, einer der wenigen Vorteile am tot sein. Wir denken wir vermissen die guten Zeiten, doch gute Zeiten sind schon vergessen während wir noch in ihnen leben und kommen uns erst dann in den Sinn, wenn sie fort scheinen. Es ist eigentlich ziemlich bedeutungslos sich zu fragen warum, gibt es Schicksal war es unvermeidbar, und gibt es keines war es Zufall, den man nicht verhindert hat, in beiden Fällen verschwindet das Ergebnis nicht, es wird nie verschwinden, man muss es ertragen oder einen zerbrechen lassen und egal wie man sich entscheidet, jemand wird kommen und fragen warum. Jeder verantwortet sich vor seinem Richter, ob dieser das eigene Selbst ist, oder ein staatlich eingesetzter, oder ein göttlicher, dem ersten kann man nicht vertrauen doch will es, dem zweiten will man nicht vertrauen doch muss es und dem dritten vertraut man wenn man sonst niemanden mehr hat. Der erste richtet dich auf oder zu Grunde, der zweite richtet nicht dich, sondern eine Tat und der dritte richtet auch die, die dich richteten.
In den Filmen sagen sie immer, sie wollen es wissen, was auch immer es ist, dann wollen sie wissen warum, ich frage, warum. Die Menschen wollen nicht wissen was kommt, denn dieses Wissen vermag nur zweierlei zu tun. Entweder es nimmt ihnen die Freude, oder es verlängert ihren Schrecken. Sie wollen vorbereitet sein, doch auf manches kann man sich nicht vorbereiten. Wie es wird, wird sich zeigen wenn es ist und dann zeigt sich, wer du bist. Wirst du dich fragen warum, oder wirst du erkennen, wirst du akzeptieren was du erkennst und wenn nicht, wirst du es ändern? Jene die fragen warum und es dabei belassen, wird das Eisen nach unten ziehen, denn das warum beschreibt ihre Verzweiflung, die ihre Tage formt und so wie ihre Tage, so ihre Stärke. Irgendwann ist so viel Zeit vergangen, dass das Warum nur noch ein leises Flüstern ist und dann bist auch du nur noch ein leises Flüstern. Weißt du warum, bist du nicht einen Schritt weiter, du weißt dann warum, doch die Vergangenheit kannst du nicht ändern. Des Wesens muss man sich gewahr werden, denn kennt man das Wesen, kennt man auch das warum, ohne sich danach zu fragen, doch wer sich nach dem Wesen fragt, der muss sich auch nach sich fragen. Deswegen hören wir auch nicht zu, wenn jemand sagt warum, wir fragen es nur, doch hören, ist etwas anderes als fragen. Nur weil dich jemand fragt wie es dir geht, ist er dir nicht wohlgesinnt. Wer hört zu, das sollte man sich fragen.
© Sanguine 2024-12-21